Berlin. Vier große deutsche und Schweizer Güterbahnen haben Vorfahrt auf wichtigen Frachtrouten gefordert. Die Chefs der deutschen DB Schenker Rail und TX Logistik sowie der schweizerischen SBB Cargo und der BLS Cargo betonten in einer gemeinsamen Erklärung, die Engpässe für Güterzüge zwischen Rotterdam und Genua müssten beseitigt werden.
Dieser Korridor führt von Rotterdam und Zeebrugge (Belgien) über Köln, Duisburg, Mannheim und Basel über zwei Trassen durch die Schweiz nach Genua an die italienische Mittelmeerküste. Hier wollen die Unternehmen bis zu anderthalb Kilometer lange Züge fahren. Das wäre gut doppelt so lang wie die derzeitige maximale Standardlänge. Die EU sieht bis 2015 den Aufbau von neun derartigen internationalen Korridoren vor, auf denen Güterzüge auch mit Vorrang fahren sollen.
Die notwendigen Bauarbeiten müssten international koordiniert werden, sagte der DB-Schenker-Rail-Vorsitzende Alexander Hedderich. Besonders die Interoperabilität – damit sind einheitliche Zulassungsverfahren, bürokratische und technische Standards gemeint – sei eine Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Bahnen gegenüber der Straße. (jök)