Paris. Für den ersten Oktober dieses Jahres hat die Stadt Paris für das gesamte Stadtgebiet einen autofreien Tag verfügt, das heißt in sämtlichen 20 Arrondissements. Ausgenommen sind nur die Umgehungen „Périphériques“ sowie die Parkanlagen Bois de Boulogne und Vincennes. Die Anordnung betrifft den Zeitraum von elf bis 18 Uhr. Im Gegensatz zum Vorjahr ist auch der Verkehr mit Elektrofahrzeugen nicht gestattet. Lieferungen müssen vor elf und nach 18 Uhr durchgeführt werden.
Die Stadtverwaltung hat die Verbotszonen in den letzten Jahren Stück um Stück erweitert. Vor zwei Jahren umfassten sie lediglich das klassische Stadtinnere. Es war für Fußgänger und Radfahrer reserviert. Im letzten Jahr wurden bereits Teile sämtlicher Arrondissements einbezogen – dieses Jahr geht Paris nun aufs Ganze.
Nutzen des autofreien Tags umstritten
Gleichwohl ist die Liste der Ausnahmegenehmigungen lang. Frei zirkulieren dürfen am ersten Oktober Notfall- und Krankenwagen sowie Umzugsfahrten, Taxis, Fahrzeuge mit Fahrer (VTC), die Busse des Stadtverkehrsunternehmens RATP, die Doppeldecker-Tourismusbusse Open Tour und BigBus, ferner Handwerker- und Umzugsfahrzeuge, deren Fahrer einen notwendigen Einsatz nachweisen können, und auch Fahrzeuge von Behinderten mit spezieller Parkerlaubnis. Wer fahren darf oder muss, ist jedoch angehalten, eine Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde nicht zu überschreiten.
Airparif, eine Einrichtung, die die Pariser Luftqualität untersucht, hatte im Jahr zuvor zwar einen unmittelbaren Effekt der Autostopp-Maßnahmen konstatiert, aber keine wirkliche Verbesserung der Luftqualität im Allgemeinen. Denn wenn diese sich im Verbotssektor um 19 bis 27 Prozent verbesserte, explodierte der Feinstaubbelastungsgrad an dessen Rändern um bis zu 46 Prozent. (jb)