Rastede. Der aufwendige Ausbau der Bahnstrecke von Oldenburg nach Wilhelmshaven geht auf die Zielgerade. Für die Arbeiten auf dem letzten Abschnitt von Oldenburg nach Rastede gab die Bahn am Freitag das Startsignal. „Der Ausbau der Strecke Oldenburg - Wilhelmshaven macht den Klimaschutz ganz konkret, denn hier stärken wir den Güterverkehr auf der Schiene“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Roland Pofalla.
Die knapp 70 Kilometer lange Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven wird für den Schienen-Güterverkehr zum JadeWeserPort überwiegend zweigleisig ausgebaut und komplett elektrifiziert. Der Ausbau dient der besseren Erreichbarkeit des Jadeweserports für Güterzüge. Mit den nun anlaufenden Arbeiten kann die Elektrifizierung der Verbindung abgeschlossen werden.
Marktanteil des Schienengüterverkehrs soll auf 25 Prozent klettern
Mit der Strategie „Starke Schiene“ will die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Bund und dem Bahnsektor den Marktanteil des Schienengüterverkehrs von 18 auf 25 Prozent steigern. „Das entspricht 13 Millionen weniger Lkw-Fahrten pro Jahr auf deutschen Straßen“, so Pofalla.
Berend Lindner, Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung in Niedersachsen bezeichnete die geplante Verbesserung der Bahnanbindung als Segen für Wilhelmshaven und den JadeWeserPort: „Im internationalen Wettbewerb der großen Seehäfen ist eine elektrifizierte Schienenanbindung in das Hinterland ein wesentlicher Vorteil, insbesondere da künftig ein durchgehendes zweites Gleis die Flexibilität erhöhen wird. Somit können die Züge von und zum JadeWeserPort rund um die Uhr fahren.“
885 Millionen Euro fließen in den Streckenausbau
In den bereits seit vielen Jahren geforderten Ausbau der Strecke nach Wilhelmshaven werden 885 Millionen Euro investiert. Bis Ende 2022 sollen alle Arbeiten einschließlich der Elektrifizierung beendet sein. Oldenburg hatte erfolglos gegen die letzte Bauetappe geklagt, um eine Umfahrungsstrecke auf dem Stadtgebiet durchzusetzen. Allerdings werden nun rund 16 Kilometer Lärmschutzwände errichtet, um Anwohner vor Belästigungen zu schützen. Rund 2000 Häuser erhalten zusätzlichen Schallschutz. (dpa/sn)
Renee Ledwoch
Richter