Berlin. Bei der Deutschen Bahn werden am Mittwoch wichtige Entscheidungen über die Ausrichtung in den nächsten Jahren erwartet. Der Aufsichtsrat soll bei einer Sitzung in Berlin ein entsprechendes Programm des Vorstands unter Rüdiger Grube billigen. Es geht darum, mehr Kunden zu gewinnen und das Staatsunternehmen profitabler zu machen.
In diesem Jahr dürfte der Konzern bei einem Umsatz von 40,6 Milliarden Euro unterm Strich einen Verlust von gut einer Milliarde Euro ausweisen, wie Anfang Dezember aus Aufsichtsratskreisen bekanntwurde. Das ist das erste Minus nach zwölf Jahren mit schwarzen Zahlen. Gründe dafür sind Probleme der Gütersparte, Streiks, Unwetterschäden und Kosten bereits begonnener Änderungen an der Konzernstruktur.
Das Programm „Zukunft Bahn” sieht unter anderem vor, in den nächsten fünf Jahren 20 Milliarden Euro in die Qualität des Angebots zu investieren, etwa in bessere Informationssysteme an Bahnsteigen und ein Frühwarnsystem für drohende Weichenstörungen. Die Pünktlichkeit soll steigen, der Service besser werden.
Bahnchef Grube hatte zuvor bereits eine weitreichende Reform angekündigt. Er will Doppelstrukturen im Konzern schleifen, rund 5000 Mitarbeiter aus der Zentrale in eine Servicetochter verschieben sowie eine Teilprivatisierung der profitablen Logistiktochter DB Schenker und der europäischen Bus- und Bahntochter Arriva ermöglichen. Einen Stellenabbau hat Grube bislang nicht ausgeschlossen. Die Bahn ist mit rund 196.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Im Ausland hat sie gut 100.000 Mitarbeiter. (dpa)