Bern. Die Astag hat einen Masterplan Güterverkehr und Logistik vorgelegt. Der schweizerische Nutzfahrzeugverband stellt darin drei zentrale Forderungen auf: Den Ausbau der Straßeninfrastruktur, die Trennung von Netz und Betrieb bei der SBB sowie die Gewährung eines diskriminierungsfreien Terminalzugangs.
„Bundesrat und Politik haben planwirtschaftlich und einseitig auf die Schiene gesetzt“, beklagte Adrian Amstutz, Zentralpräsident der Astag und Nationalrat. Dass sich mit „diesen Abermilliarden von Franken“ die Verkehrsströme verlagern ließen, habe sich als „exorbitant teurer Trugschluss“ erwiesen.
Jährliche Staukosten liegen bei 2,5 Milliarden Schweizer Franken
Amstutz nannte als Beleg für seine Thesen die Zunahme der Staustunden im Straßenverkehr, die sich 2012 nochmal um vier Prozent erhöht habe. „Fast überall auf unseren Hauptverkehrsachsen stoßen wir an Kapazitätsgrenzen“, beklagte der Verbandspräsident. Das habe für die Wirtschaft und die Bevölkerung gravierende Folgen. Er zitierte Angaben des Bundesamtes für Raumentwicklung, wonach sich die Kosten für Staus schon 2005 auf 1,46 Milliarden Franken (1,18 Milliarden Euro) jährlich summiert hatten. „Mittlerweile dürften es also gut und gerne 2,5 Milliarden Franken sein“, sagte er.
Die Verkehrspolitik in der Schweiz würde mit Programmen wie „Gesamtkonzeption Binnengüterverkehr“ und der „Terminalstrategie“ nicht die effektiven Bedürfnisse berücksichtigen, sagte Michael Gehrken, Direktor der Astag. Der Güterverkehr käme daher immer mehr ins Stocken.
Die Astag fordert daher, den Erhalt, die Sanierung und den Ausbau der Straßeninfrastruktur. Dazu gehören neben den Hauptachsen im Mittelland auch Projekt in der Romandie wie Nyon-Bardonnex/Morges West /Umfahrung Morges sowie die Seequerung Genf. Zudem plädiert der Verband für die Trennung von Netz und Betrieb bei der SBB Cargo. Trotz massiver Subventionen schreibe die SBB Cargo immer noch rote Zahlen. Eine Trennung von Netz und Betrieb könne Anreize schaffen für die Beteiligung von privatem Kapital und Know-How. Und ein diskriminierungsfreier Zugang zu den Terminals. Ko-Modalität funktioniere nur mit geeignetem Umschlagsmöglichkeiten zwischen Schiene und Straße. Dazu gehörten Terminals am richtigen Ort mit genügenden Kapazitäten und „ohne Monopol für SBB Cargo“, wie Amstutz betonte. (cd)