Bremerhaven. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute in Bremerhaven die Bedeutung der Logistik und im besonderen die der Seehäfen und Reedereien für den Wirtschaftsstandort Deutschland hervorgehoben. Auf der neunten maritimen nationalen Konferenz sagte sie vor etwa 800 Zuhörern, darunter auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: „Deutschland ist als Exportnation auf wichtige Verkehrsanbindungen angewiesen. Die Seeschifffahrt ist dabei ein sehr wichtiger Verkehrsträger.“ Explizit erwähnte sie den Transport auf den Binnenwasserstraßen, der weiter zunehme.
Deutschland verfüge über eine gut vernetzte Infrastruktur. „Die benötigen wir aber auch, weil die Anforderungen weiter steigen“, sagte Merkel. Deshalb habe das Kabinett beschlossen, überproportional in den Erhalt und die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur zu investieren. „Alleine in dieser Legislaturperiode werden wir fast 10 Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant zur Verfügung stellen“, so die Kanzlerin.
Den Häfen bescheinigte sie eine wichtige Rolle als Knoten einzunehmen und ging in diesem Zusammenhang auch auf die Hinterlandanbindungen ein. „Die haben eine Schlüsselrolle für die intermodale Transporte und tragen wesentlich zur Effizienz von Logistikketten bei.“
Merkel hob in Bremerhaven die Bedeutung der Branche hervor. „Die Logistik wird an Bedeutung gewinnen“, sagte sie. Deshalb habe die Regierung auch das nationale Hafenkonzept weiterentwickelt und werde dies noch in diesem Jahr im Kabinett beschließen.
Merkel ging auch auf das Bestreben der Bundesregierung ein, mehr für den Klimaschutz zu tun. Sie wies auf die globale Klimakonferenz in Paris in zwei Monaten hin. „Wir haben das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken“, sagte Merkel. Dazu soll auch die Schifffahrt ihren Beitrag leisten, so ihre Aufforderungen an die anwesenden Vertrreter der Branche. „Deutschland setzt sich dafür ein, dass die Imo-Staaten bis 2020 eine weitere Senkung des Schwefelgehaltes in Kraftstoffen für Schiffe beschließt“, so die Kanzlerin. Die Staaten der International Maritime Organization (IMO) hatten beschlossen, dass ab dem 1. Januar 2015 in den Sulphur Emission Control Area (SECA) nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelmassenanteil von 0,1 Prozent statt bislang 1,0 Prozent verbrannt werden dürfen. (cd)