Berlin. Er bewundere die Schweiz für ihre Konsequenz, mit der sie frühzeitig angefangen habe, Verkehre zu entwickeln und lenkend in die Transortwege eizugreifen, erklärte Rainer Schäfer, Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) während der Jahrestagung des Verbands in Berlin. Die Veranstaltung stand unter der Motto „Logistik Deutschland/Schweiz“. Beide Länder verbinde vor allem die wirtschaftliche Verflechtung, der Warenaustausch sowie die Handels- und Verkehrswege“, so Schäfer. Er machte auf die Bedeutung der Verkehrskorridore für den Im- und Export beider Länder aufmerksam. „Wir brauchen hier verlässliche Bedingungen, die Herausforderungen wachsen, umweltgerecht zu produzieren und zu transportieren“, argumentierte der BÖB-Präsident. Hier habe die Schweiz die Nase vorne.
Auf die Bedeutung der Wasserstraßen, um die Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen, machte auch die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär, aufmerksam. Trimodale Binnenhäfen müssten hier stärker als bisher berücksichtigt und in die Gesamtnetzplanung einbezogen werden, forderte sie. „Binnenhäfen sind uns wichtig. Gerade mit dem Rhein sind viele Arbeitsplätze verbunden, deshalb muss man den Rhein prioritär behandeln undum jeden Euro kämpfen, auch in Bezug auf den Erhalt der KV-Förderung in der heutigen Form“, so Bär. Sie erwartet auch von den Ländern und Kommunen entsprechende Investitionen in die Infrastruktur.
Der BÖB plädiert dafür, die regelmäßigen Containertransorte bis in die Schweiz auf dem Rhein weiterzuentwickeln. Dadurch sollen Mehrmengen aufgenommen und weitere Verlagerungspotenziale erreicht werden. Zugleich erkennt der Verband einen steigenden Bedarf an unbegleiteten Trailerverkehren. „Man muss zunehmend Trailerverkehre dem kombinierten Verkehr zuführen“, so Schäfer, der sich in diesem Zusammenhang für kostengünstige Umschlageinrichtungen und entsprechende Frequenzen aussprach, damit die Mehrmengen auf dem Rhein transportiert werden können.
Der Präsident des Europäischen Verbands der Binnenhäfen und Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen, Hans-Peter Hadorn, ging speziell auf das geplante trimodale Terminal in Basel Nord ein. Das Gelände liegt unmittelbar am europäischen Bahnkorridor Rotterdam-Basel-Genua. Die Verkehrsträger Schiff und Bahn können hier direkt und effizient verbunden werden. „Wir müssen die Bahn an die Schifffahrt heranführen. Wir brauchen künftig echte trimodal integrierte Verkehre", so Hadorn. (bb)