Seattle. Amazon ist mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Da der Zuwachs allerdings abflacht, will Amazon seine Kundenbelieferung weiter verbessern: Man arbeite daran, Lieferungen binnen 24 Stunden zum Standard für Prime-Kunden zu machen – zunächst in Nordamerika und dann weltweit, kündigte Finanzchef Brian Olsavsky an. Bislang strebt Amazon beim Prime-Service Zustellungen innerhalb von zwei Tagen an.
Die aktuellen Geschäftsergebnisse übertrafen die Erwartungen der Analysten: Im ersten Quartal wuchs der Überschuss im Jahresvergleich um 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro), wie Amazon am Donnerstag, 25. April, nach US-Börsenschluss mitteilte. Soviel verdiente der weltgrößte Onlinehändler noch nie pro Quartal. Die Erlöse stiegen um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar.
Für Lieferung innerhalb eines Tages muss die gesamte Logistik erweitert werden
Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch werfen auch andere Sparten inzwischen gut Geld ab. So verzeichnete Amazons lukratives Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Netz weiter starkes Wachstum. Auch im Geschäft mit Online-Werbung legte Amazon stark zu. Zudem macht der Konzern inzwischen Fortschritte, die Kosten im Ruder zu halten. Im abgelaufenen Quartal kletterten die Ausgaben lediglich um 12,6 Prozent – für Amazons Verhältnisse ein ungewöhnlich niedriger Wert.
Wenn Amazon tatsächlich seinen Prime-Kunden eine Lieferung innerhalb eines Tages garantieren wird, dürften die Kosten für das Unternehmen aber wieder steigen, denn für die Umsetzung des Versprechens werden mehr Arbeitskräfte und mehr Warenlager benötigt. Die gesamte Logistik muss erweitert werden. Dafür will der Konzern im laufenden Quartal insgesamt rund 800 Millionen Dollar ausgeben.
Für das laufende Vierteljahr geht das Unternehmen von einem Umsatzanstieg auf 59,5 bis 63,5 Milliarden Dollar aus. (dpa)