Magdeburg. Jedem Unternehmer müsse bewusst sein, dass er seine Produkte in Richtung Digitalisierung entwickeln müsse, leitete Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Nationale Konferenz für Güterverkehr und Logistik in Magdeburg ein. Vertreter der Logistikwirtschaft und Politik trafen sich dort, um sich über die aktuelle politische Situation und die Trends der Branche auszutauschen. „Wir sind in der Lage, aus unserer Wirtschaftsnation eine der führenden Digitalnation der Welt zu schaffen“, zeigte Dobrindt seine Vision auf. Dieses digitale Wirtschaftswunder könne aber nur gelingen, wenn das Transport- und Logistikgewerbe mitmache, so der Ressortchef.
Seit dieser Legislaturperiode ist sein Ministerium nicht nur für Verkehrsthemen, sondern auch für die digitale Infrastruktur verantwortlich. Entsprechend ist die Digitalisierung als eines der zentralen Themen in den überarbeiteten Aktionsplan Güterverkehr und Logistik aufgenommen worden. Dessen Endfassung war kurz vor der Nationalen Konferenz den Verbänden der Logistikwirtschaft zur Stellungnahmen zugeschickt worden. Anders, als die beiden vorherigen Versionen soll diese allerdings nicht endgültig beschlossen und gedruckt vorgelegt werden.
„Viele Maßnahmen werden innerhalb einiger Monate obsolet“, die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU). Deshalb habe das Bundesverkehrsministerium einen neuen Ansatz gewählt. „Wir werden den Aktionsplan auf unserer Website veröffentlichen und dort aktuell fortschreiben“, kündigte sie in Magdeburg an. Bär sieht dies als Möglichkeit, den Aktionsplan viral weiterzuentwickeln. Das heißt, statt der Aktionsplan Güterverkehr wandelt sich vom Papier zum Prozess, bei dem jeder mitreden kann und der jederzeit offen für Änderungen ist.
„Wenn Sie merken, dass es einen Bedarf gibt, geben Sie uns Bescheid“, forderte sie die Akteure der Logistikwirtschaft zur Mitarbeit auf. Diese waren bereits im Vorfeld umfassend bei der Erstellung des Aktionsplans hinzugezogen worden. „Wir wollen hier eine große Transparenz schaffen“, so Bär. Viel Zeit bleibt für die Umsetzung der im Aktionsplan gelisteten Maßnahmen allerdings nicht mehr. Bereits in neun Monaten wird sich die Politik mit dem anlaufenden Wahlkampf beschäftigen. Deshalb müsse möglichst relativ schnell auf den Weg gebracht werden, erklärte Bär. (bb)