Berlin. Die Bundesregierung steckt insgesamt 350 Millionen Euro in die bessere Schienenanbindung der deutschen Seehäfen. Die ersten neun Projekte mit einem Volumen von 130 Millionen Euro sind bereits seit Juni in Umsetzung, wie aus einem Schreiben von Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann an die Ressortchefs der Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Hamburgs und Bremens hervorgeht. Dazu gehören etwa zwei Baumaßnahmen am Knoten Hamburg, aber auch die Planung eines dritten Gleises auf einer Strecke bei Regensburg.
„Maßgeblich für die Auswahl der Projekte war die definitive Fertigstellung bis Ende 2020 sowie eine nachweisbare kapazitätssteigernde Wirkung auf den Schienengüterverkehr“, heißt es in dem Schreiben. Weitere Maßnahmen sollen demnach ab Anfang 2016 umgesetzt werden. Dafür fänden aktuell mit der Bahn-Tochter DB Netz AG „zusätzliche Prüfungen und Abstimmungen“ statt.
Ziel des sogenannten Sofortprogramms Seehafen-Hinterlandverkehr II ist es, Engpässe im Netz zu beseitigen und die Kapazitäten auf stark befahrenen Strecken von und zu den See- und Binnenhäfen zu erhöhen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nannte die Umsetzung „eine wichtige Weichenstellung“ und erklärte: „Das Programm ist ein klares Signal, den Güterverkehr auf der Schiene zu stärken und dessen Wettbewerbskraft zu steigern.“
In einer ersten Auflage des Programms hatte der Bund bis 2013 schon einmal 305 Millionen Euro in die Hafenanbindung investiert. (dpa)