Berlin. Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung und Entwicklung des internationalen Straßenverkehrs (AIST) bilanziert für 2012 eine deutliche Veränderung der Relationen, die von ihren Mitgliedern bedient werden. Im vergangenen Jahr hat der Verband, dessen „Herzstück das Carnet-TIR-Verfahren ist“, so die Geschäftsführerin und Präsidiumsmitglied, Brigitte Waldow während der Mitgliederversammlung in Berlin, 8669 Carnet TIR ausgegeben, 921 weniger als 2011. Präsident Jürgen Gypser bewertete das Ergebnis dennoch als positiv, da immer noch 1362 Carnet TIR mehr ausgegeben wurden, als 2010. Dabei wurden im vergangenen Jahr 14,9 Prozent der Zolldokumente für Warentransporte nach Kasachstan und 33,5 Prozent für Transporte nach Russland eingesetzt, 2011 waren es 8,7 Prozent beziehungsweise 22 Prozent gewesen. „Es ist also eindeutig erkennbar, in welche Richtung künftig die Warentransporte durchgeführt werden“, erklärte Waldow. Um 7,1 Prozent gesunken ist in den vergangenen zwei Jahren dagegen die Zahl der Carnet TIR für Transporte in die Türkei. „Haben wir vor Jahren knapp 50 Prozent unserer Leistungen in Richtung Türkei erbracht, waren es 2012 noch 22 Prozent“, so Gypser. Dabei habe noch kein Unternehmen, das überwiegend in die Türkei fahre, das gemeinsame Versandverfahrenals Alternative zum Versandverfahren mit Carnet TIR in Anspruch genommen, wusste Waldow.
Gerade AIST-Mitglieder mit Türkei-Verkehren hätten nimmer wieder damit zu kämpfen, ihre Carnet TIR nach dem Transport sofort oder zeitnah zurück zu bekommen, berichtete die Geschäftsführerin. „Sie müssen bis zu zwei Monate darauf warten.“ Aus diesem Grund habe die IRU mit dem türkischen Transportunternehmer-Verband gesprochen. „Er hat zugesichert, das Problem durch die Behörden überprüfen zu lassen“, berichtete Waldow, machte den Teilnehmern der Mitgliederversammlung mit Hinweis auf die Dauer eines solchen Verfahrens aber wenig Hoffnung auf eine schnelle Abhilfe.
Doch nicht nur die Unternehmen hätten Probleme, wenn die Fristen nicht eingehalten würden. Die AIST-Geschäftsführerin merkte an, „auch der Verband hat Probleme mit den zum TIR-Zollverfahren zugelassenen Transportunternehmen. Die Schwierigkeiten liegen meist bei der Wahrung von Terminen“. Vielen Unternehmen sei nicht klar, dass sie die Zolldokumente nach Ende des Transports zurücksenden müssten. „Denn auch die AIST hat gegenüber der IRU Termine einzuhalten“, so Waldow.
Für 2013 rechnet die AIST damit, etwa gleich viele Carnet TIR auszugeben, wie 2012. (bb)