Hahn. Vergangene Nacht ist erstmals ein Frachter der Air China Cargo vom Flughafen Frankfurt-Hahn im Liniendienst nach Shanghai geflogen. Ab sofort bedient die Airline den Hunsrück-Flughafen dreimal wöchentlich mit Boeing 777-Frachtern. Hahn ist nach Frankfurt-Main der zweite deutsche Standort, den Air China Cargo mit Vollfrachtern anfliegt. Bodenabfertiger ist die örtliche VG Cargo, die in Kürze eine zusätzliche Umschlaghalle für Luftfracht mit einer Nutzfläche von insgesamt 15.000 Quadratmetern in Betrieb nehmen wird.
Erfreut über den neuen Kunden zeigte sich Hahns Vertriebschef Christoph Götzmann, der auf die Landung weiterer Fracht-Airlines auf seinem Flughafen hofft. „Wir erwarten uns Nachahmeffekte durch die Entscheidung Air Cargo Chinas, uns gegen harte Konkurrenz den Zuschlag gegeben zu haben.” Götzmann sagte, dass das Hahn-Management derzeit mit weiteren asiatischen Frachtfluggesellschaften in Verhandlung sei, um den rheinland-pfälzischen Airport in deren Streckennetz einzubinden.
Privatisierung des Airports angestrebt
Unterdessen bestätigte Staatssekretär Salvatore Barbaro vom Mainzer Finanzministerium, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft Frankfurt-Hahn ist, dass die Landesregierung die Privatisierung des Airports anstrebe. Grünes Licht dafür könnte noch in diesem Jahr erfolgen, deutete Barbaro eine zügige Entscheidung an. Die Zustimmung der EU-Kommission vorausgesetzt, sei Mehrheitseigner Rheinland-Pfalz bereit, den defizitären Platz zu entschulden, um Privatinvestoren den Einstieg zu erleichtern.
Er wies zugleich darauf hin, dass das Flughafenmanagement einige Weichenstellungen vornehmen müsse, um die Attraktivität des Platzes zu erhöhen. Neben der Akquisition weiterer Fluglinien gehöre dazu auch die Anwerbung von Gastronomie und Dienstleistern, um Passagieren ein breiteres Kaufangebot zu ermöglichen und den Standard des Airports zu heben. (hs)