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Air Cargo Germany hat Flugbetrieb ausgesetzt

22.04.2013 09:40 Uhr
Air Cargo Germany hat Flugbetrieb ausgesetzt
Eine Boeing 747-400 der Frachtairline Air Cargo Germany
© Foto: ACG

Air Cargo Germany musste den Flugbetrieb vorläufig einstellen. Eine offizielle Begründung gab es nicht. Jedoch ist davon auszugehen, dass fehlende finanzielle Ressourcen die Ursache sind.

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Flughafen Hahn. Seit Donnerstag stehen drei der vier Boeing 747-400 am Flughafen Frankfurt/Main am Boden, die vierte Maschine ist derzeit für Wartungsarbeiten blockiert. Der Betriebsstopp kommt plötzlich aber nicht ganz unerwartet. Die Airline kämpft seit geraumer Zeit mit finanziellen Problemen – trotz Finanzspritzen des russischen Partners und Anteilseigners Air Bridge Cargo, der 49 Prozent der Anteile hält. In einem Brief unterrichtet das ACG-Management die Kunden über die „vorübergehende Unterbrechung des Betriebs.“ Dass die Unterbrechung so plötzlich kam, entziehe sich dem Einfluss des Unternehmens noch sei sie vorhersehbar gewesen. Man arbeite derzeit an einer Lösung und habe den vollen Rückhalt der Anteilseigner, heißt es in dem Schreiben. Man sei zuversichtlich, dass man den Betrieb in einigen Tagen wieder aufnehmen könne.

Die privat finanzierte Airline ACG startete ihren Betrieb Mitte 2009 mit Flügen ab Frankfurt Hahn nach Ostasien und Zentralasien. Routen nach Süd- und Nordamerika, Afrika und in den Mittleren Osten kamen später hinzu. Im Frühjahr 2012 stieg die Muttergesellschaft der russischen Airline Air Bridge Cargo, Volga Dnepr, als Anteilseigner in das Unternehmen ein. Man kündigte die Übernahme von zwei weiteren Boeing 747-400 aus der Air-Bridge-Cargo-Flotte an, der Plan wurde jedoch noch vor Jahresende fallen gelassen, weil sich der weltweite Markt für Luftfracht schleppend entwickelt hatte und die Raten am Boden waren.

Das Luftfahrtbundesamt hat gegenüber der VerkehrsRundschau bestätigt, dass die Betriebslizenz für ACG ausgesetzt wurde. Das Amt bezieht sich auf geltendes EU-Recht, sagte ein Sprecher des LBA. Die Richtlinie EC 1008/2008 besagt, dass die Behörden einer Airline vorübergehend die Lizenz entziehen dürfen, wenn nicht gewährleistet sei, dass das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen für die nächsten zwölf Monate nachkommen könne. Um die Lizenz zurückzuerhalten, bleiben ACG verschiedene Möglichkeiten: Entweder das Unternehmen kann neue Geldquellen erschließen oder man reduziert die Kosten drastisch. Letztlich muss ACG die Profitabilität seiner Dienste nachhaltig erhöhen.

Sollte die Betriebslizenz länger ruhen oder vom LBA völlig entzogen werden, würde dies stark negative Auswirkungen auf den Heimatflughafen Frankfurt-Hahn der Frachtfluglinie haben. Der Cargoumschlag würde dort merklich sinken, da die ACG bisher für einen erheblichen Anteil der dort ein- und ausgeladenen Tonnage sorgte. (hs)  

 

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KOMMENTARE


spedi 01

22.04.2013 - 11:04 Uhr

Hallo, so richtig wundern tut uns das alle ja nicht. Da werden einfach mal 4 Jumbofrachter zum Take off gebracht, obwohl doch der Markt, auch schon vor der Krise 2008 , absolut gesättigt war. Diese sog. Manager verursachen bei mir nur Kopfschütteln. Ist es die reine Gier oder das Gefühl, mal ein richtig großes Rad zu drehen? Das ganze wird dann angestoßen mit Null komma null Kohle im Rücken. Sorry, selber Schuld, die Frachten wandern nun zum Leasinggeber und man kann die Dinger in 3 Wochen kaufen, WETTEN !!!!


Müller

23.04.2013 - 08:08 Uhr

Sorry spedi 01, aber null komma null Kohle im Rücken stimmt nicht, sondern die ACG konnte nach einem Jahr Wartezeit (LBA wollte den Betrieb ohne Kohle nicht starten lassen) mit einer Bürgschaft des Landes über 10 Mio. starten. Die dürften jetzt auch futsch sein. Ist ja nur Steuerzahlers Geld.


spedi 01

23.04.2013 - 09:19 Uhr

zu Müller: ist ja noch schlimmer als Null Komma Null, also auch noch Geld von uns dabei. Frage mich, welches Kraut Herr Beck und co in Rheinland Pfalz eigentlich geraucht haben. Zuerst dieser ganze Hahn Mist und nun auch noch 10 Mio Steuergeld. Es ist unfassbar


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