Frankfurt am Main: In Frankfurt hat sich die Initiative „Air Cargo Community Frankfurt“ als eingetragener Verein gegründet, um den Luftfrachtstandort Rhein-Main weiter voranzubringen. Gemeinsame Treiber sind die Firmen Fraport und Lufthansa Cargo, die als Startkapital beide jeweils einen Jahresbeitrag von 12.000 Euro zur Verfügung stellen. Mitglied des Vereins kann jedes Unternehmen werden, das Luftfrachtgeschäfte am Frankfurter Flughafen abwickelt, ob Speditionen, Fluggesellschaften, Bodenabfertiger oder IT-Anbieter. Zu den Teilnehmern gehören neben der Fraport und der LH Cargo inzwischen unter anderem die Firmen LUG aircargo handling, Air Canada, der Logistiker Agility, die Fachhochschule Frankfurt, der IT-Dienstleister Dakosy, das Perishable Center oder die Cool Chain Group. Für die kommenden Wochen erwarten die Vereinsmitglieder den Beitritt weiterer Firmen zu der Initiative. „Unser Ziel ist es, ein Forum zu bilden, in dem die gemeinsamen Interessen der auf Rhein-Main tätigen Frachtunternehmen artikuliert werden, um die Abläufe vor Ort zusätzlich zu verbessern und den Standort zum Vorzeigeflughafen für Luftfracht in Europa zu machen“, so Cargo-Vertriebschef Roland Weil von der Fraport, der die Tätigkeiten der Initiative koordiniert.
Gesprächs- und Verbesserungsbedarf
Nach Ansicht vieler Firmen, welche speziell die CargoCity Süd des Frankfurter Flughafens nutzen, gibt es vor Ort erheblichen Gesprächs- und auch Verbesserungsbedarf. So klagen Fuhrunternehmen aufgrund von Staus und Kapazitätsengpässen bei den Frachtabfertigern oftmals über lange Wartezeiten. Das mache das Anliefern und Abholen von Sendungen wegen der gesetzlich vorgegebenen Fahrzeitbegrenzungen für Fahrer bisweilen unwirtschaftlich. Zudem gebe es ein zu geringes Angebot an Abstellflächen für Fahrzeuge respektive deren Hänger, so die oft gehörte Kritik. Entsprechend dringlich haben die Macher der Initiative die entsprechenden Themen in ihrem Arbeitsentwurf benannt. Danach ist eine „Trucker Card“ geplant, damit Lieferfahrzeuge die Kontrollstellen in der CargoCity Süd zügig passieren können. Auch die Forderung nach mehr Abstellflächen soll laut Arbeitspapier vorrangig behandelt werden.
Drei Mitgliedergruppen
Was die Mitgliedschaft angeht, sieht die Satzung eine Dreiteilung vor. So soll es ordentliche, Sonder- und Fördermitglieder geben. Die wichtigste Gruppe, die ordentlichen Mitglieder, können natürliche und juristische Personen sowie Verbände werden, die selbst ihre wirtschaftliche oder sonstige Tätigkeit zu einem nicht unwesentlichen Teil im Bereich der Luftfracht am Flughafen Frankfurt am Main ausüben oder aber im Falle des Verbandes die Interessen solcher Personen oder Verbände vertreten. Diese wiederum untergliedern sich in vier Gruppen: Airlines, Spediteure, Frachtabfertiger und sonstige in der Luftfracht tätige Dienstleister. „Jedes Mitglied kann nur einer Mitgliedergruppe zugeordnet werden. Eine Doppelzugehörigkeit ist nicht zulässig. Bei einem Konzern kann nur eine Gesellschaft des Konzerns Mitglied des Vereins werden“, lauten die entsprechenden Passagen der Satzung. Und weiter: „Die Mitglieder sind verpflichtet, die Interessen des Vereins zu fördern und angehalten, ihn bei der Erreichung seiner Ziele - insbesondere fachlich - zu unterstützen“. Ordentliche Mitglieder müssen einen Regelbeitrag von jährlich 2.500 Euro bezahlen. Der ermäßigte Satz liegt bei 950 Euro, während der erhöhte Mitgliedsbeitrag sich auf 12.000 Euro pro Jahr beläuft. Geleitet wird der Verein von einem Vorstand, dem maximal sechs Vertreter angehören, die die verschiedenen Mitgliedsgruppen repräsentieren. Der Newcomer Air Cargo Community Frankfurt e.V. ist mittlerweile in das Vereinsregister eingetragen worden. Im Mai, spätestens aber im Folgemonat, soll die erste Mitgliederversammlung mit Wahl eines Vorstandes und der Verabschiedung eines Arbeitsprogramms stattfinden. (hs)