Berlin. Die Fluggesellschaft Air Berlin will sich laut einem Pressebericht voraussichtlich von 200 Piloten trennen. Es gebe wegen der seit vergangenem Sommer geschrumpften Flotte einen Personalüberhang, berichtete das Magazin „Focus“ am Freitag in einer Vorabmeldung. Eine Air-Berlin-Sprecherin wollte den Bericht nicht bestätigen. Die künftige Ausrichtung des Flugnetzes werde derzeit noch überarbeitet. Allerdings hatte Vorstandschef Stefan Pichler vergangene Woche gesagt, dass Air Berlin die Flotte von derzeit rund 140 Jets voraussichtlich weiter verkleinern wird. Damit bräuchte die Gesellschaft noch weniger Piloten. Air Berlin hatte Ende 2014 nach eigenen Angaben 1338 Piloten.
Air Berlin fliegt im laufenden Geschäft seit Jahren Verluste ein. Seit 2011 summierte sich das Minus auf mehr als eine Milliarde Euro. Seit dem Abgang des Gründers Joachim Hunold ist Pichler bereits der dritte Chef, der die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft in die Gewinnzone bringen soll. Derzeit ist Air Berlin mit 140 Maschinen unterwegs, sieben weniger als vor einem Jahr. Als Vorbild bezeichnete Pichler zuletzt den spanischen Billigflieger Vueling: Die Schwestergesellschaft von British Airways und Iberia fliegt mit jeder ihrer Maschinen jährlich im Schnitt rund eine Million Euro Gewinn ein - Air Berlin hingegen zuletzt jeweils rund zwei Millionen Verlust. (dpa)