Stuttgart. Daimler ist wegen der dramatischen Absatzkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Quartal 2009 verbuchte der Autobauer einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Autokrise hat die Stuttgarter fest im Griff, der Absatz bei Pkw und Nutzfahrzeugen brach um ein Drittel ein. Die Werke sind nicht ausgelastet, unzählige Autos stehen auf Halde. Gegensteuern will Konzernlenker Dieter Zetsche mit einem vier Milliarden Euro schweren Sparpaket. Zehntausenden Beschäftigten werden herbe Lohneinbußen abverlangt. Mit einem Bündel von Maßnahmen sollen beim Personal, in der Verwaltung und in der Organisation die Kosten drastisch gesenkt werden. Zehntausenden Mitarbeitern der Daimler AG in Deutschland stehen Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnausgleich bevor. In den deutschen Werken sollten die von den Sparplänen betroffenen 141.000 Beschäftigten am Dienstag auf außerordentlichen Betriebsversammlungen über die geplanten Einschnitte informiert werden. Zetsche hatte langfristig selbst Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen, falls die Krise weiter andauert. Auch in den nächsten Monaten stehen dem DAX-Konzern schwierige Zeiten ins Haus: Für das zweite Quartal rechnet der Autobauer erneut mit einem deutlich negativen Ergebnis. Erst für die zweite Jahreshälfte haben die Stuttgarter einen ersten Hoffnungsschimmer ausgemacht, im Jahresverlauf werde mit einer schrittweisen Verbesserung beim operativen Ergebnis (EBIT) gerechnet. Für das Gesamtjahr geht der Autobauer weiter von Rückgängen bei Umsatz und Absatz aus. Absatz sinkt um 34 Prozent In den ersten drei Monaten 2009 brach das EBIT von zwei Milliarden Euro auf minus 1,4 Milliarden Euro ein. Allein in der Pkw-Sparte fuhr Daimler einen operativen Verlust von 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 1,2 Milliarden Euro) ein. Weltweit verkauften die Stuttgarter mit 332.300 Pkw und Nutzfahrzeugen 34 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Umsatz schrumpfte von 24 Milliarden Euro auf 18,7 Milliarden Euro. Die Daimler-Aktie rutschte nach den Zahlen tief ins Minus.
Absatzkrise: Daimler verbucht Milliarden-Verlust
1,3 Milliarden Euro Verlust im ersten Quartal 2009 / Absatz bricht um ein Drittel ein / Vier-Milliarden-Euro-Sparpaket beschlossen