Abbiegesicherheit bleibt weiter im Fokus

Flankierend zum aktiven Sicherheitsaspekt ist die Förderung eines Abbiegeassistenten bei Herstellern wie Endkunden ein schwerwiegendes Anschaffungsargument bei Nutzfahrzeugen. Naheliegend also, dass diese Kaufanreize weiter ausgebaut werden. Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hatte bereits im Januar 2019 mit einem Förderprogramm für die freiwillige Aus- beziehungsweise Nachrüstung von Lastwagen und Bussen mit Abbiegeassistenzsystemen begonnen. Wenige Tage nach dem Start waren die fünf Millionen Euro für dieses Jahr durch Förderanträge schon vollständig vergeben. Ob der Topf vergrößert wird, ist noch unklar. Eine aktuelle Betriebserlaubnis gilt nicht nur als Pluspunkt, sondern eben als Fördervoraussetzung. Derzeit besitzen erst wenige Systeme eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Einige - ob radar-, ultraschall- oder kamera-/ sensoroptisch - können zwischen ungeschützten Verkehrsteilnehmern und Objekten gut, andere weniger gut unterscheiden. Für das System mit MirrorCam im neuen Actros, so erklärt die Pressestelle des schwäbischen Herstellers, hat der TÜV ein Systemgutachten ausgestellt, das mit der Herstellererklärung zur Förderung verwendet werden kann. 2014 wurde bereits der Prototyp des Abbiege-Assistenten vorgestellt, seit 2016 bietet Daimler das System in Serienfahrzeugen an. Aktuell wird rund jeder zweite Actros in Deutschland mit Abbiege-Assistenten bestellt. Mehrstufige Warnungen überzeugen Das Actros-eigene System arbeitet mit mehrstufigen Warnungen: Befindet sich ein bewegliches oder stehendes Objekt in der beifahrerseitigen Überwachungszone, wird der Fahrer zunächst optisch informiert. Im Display der MirrorCam auf der Beifahrerseite leuchtet ein dreieckiges Warnsymbol auf. Bei Kollisionsgefahr erfolgt eine zusätzliche optische und akustische Warnung: Die Anzeige blinkt dann mehrfach rot, nach zwei Sekunden permanent rot. Zeitgleich erfolgt ein Warnton. Herzstück des Abbiege-Assistenten sind zwei Nahbereichs-Radarsensoren an der Rahmen-Beifahrerseite vor der Hinterachse des Lkw. Das System deckt die gesamte Länge des Lastzugs sowie 2 Meter nach vorn und bis zu 2 Meter nach hinten ab. Im neuen Actros kann der Abbiege-Assistent unter bestimmten Bedingungen auch beim Linksabbiegen nützen: Bei entsprechendem Rahmenüberhang kann die hintere Fahrzeugecke ausscheren - der Abbiege-Assistent warnt den Fahrer rechtzeitig. Drei Systemtypen, alle mit Kamera Während das eben auf der Baumaschinen-Messe Bauma im München präsentierte Mekratronics System aus den USA ebenfalls radarbasiert arbeitet, setzen der britische Hersteller Brigade wie auch der Fahrzeugbauer Wüllhorst Utraschallsensoren ein. Das deutsche System wurde 2015 zusammen mit Edeka Südbayern entwickelt und laut Hersteller bis heute in etwa 3000 Fahrzeuge eingebaut. Es besteht aus Kamera/Monitor Einheit und vier seitlich verbauten Sensoren. Diese werden über den Blinker rechts und/oder per Lenkeinschlag bei Kurvenradien (

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