Schengen. Die Eröffnung der Mosel als internationale Großschifffahrtsstraße vor 50 Jahren ist am Montag im luxemburgischen Schengen gefeiert worden. Sie sei „ein Meilenstein der friedlichen Nachkriegsgeschichte Europas” gewesen, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bei einem Festakt. Die Freigabe für den Güterverkehr im Mai 1964 sei zugleich „das Fundament für den bis heute andauernden wirtschaftlichen Erfolg der Moselschifffahrt und der Moselregion insgesamt”. Die Mosel entspringt in den französischen Vogesen und fließt bei Koblenz in den Rhein.
Der Fluss war zunächst auf einer Strecke von 270 Kilometern mit 13 Schleusen ausgebaut worden. Erstmals konnten Schiffe bis zu 1500 Tonnen die Mosel befahren - die transportierte Menge an Gütertonnen schnellte rasch in die Höhe. Denn mit der Kanalisierung entstand eine Wasserstraße, die Lothringen und Luxemburg über den Rhein mit der Nordsee und der Donau verband. 2013 wurden gut 14 Millionen Gütertonnen über die Mosel transportiert.
Die Eröffnung der Großschifffahrtsstraße sei „ein Schlüsselereignis auf dem Weg zu einem vereinten Europa” gewesen, sagte der Präsident der Moselkommission, Max Nilles. Im Laufe des vergangenen halben Jahrhunderts hätten sich die Güterströme teils umgekehrt: Während lange Zeit Kohle vor allem aus dem Saarland über die Mosel exportiert wurde, sei sie heute eine der wichtigsten Importgüter.
Es gebe für die Moselschifffahrt ein „großes Wachstumspotenzial”, sagte Nilles. Prognosen gingen von bis zu 18 Millionen Tonnen im Jahr 2025 aus. Daher müsse der Ausbau der deutschen Schleusen „zügig vorankommen”. Nach bisheriger Planung des Bundes sollen die Arbeiten bis 2036 abgeschlossen sein. Nach Zeltingen und Fankel wird derzeit die Trierer Schleuse ausgebaut. (dpa)