Frankfurt/Main. Das Jahr 2017 war ein Rekordjahr für Fusionen und Übernahmen. Das geht aus einer Analyse des Beraterhauses PricewaterhouseCoopers International (PwC) hervor. Weltweit wurden demnach im Transport- und Logistiksektor deutlich mehr Deals angekündigt als im Vorjahr. Geprägt werde die Branche vermehrt vor allem durch die Digitalisierung.
271 Deals ab einem Volumen von 50 Millionen US-Dollar wurden im Jahr 2017 in der Transport- und Logistikbranche weltweit angekündigt – und damit deutlich mehr als in den Vorjahren. Der Gesamtwert der Transaktionen lag mit 134 Milliarden US-Dollar ebenfalls weit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Zu diesen Ergebnissen kommt die PwC-Analyse „M&A (Mergers & Acquisitions) in der Transport- und Logistikbranche 2017“.
Deutsche Unternehmen waren 2017 an insgesamt 97 Deals beteiligt und damit an sechs mehr als im Vorjahr. In diese Betrachtung fließen allerdings auch Deals von weniger als 50 Millionen US-Dollar Volumen ein. „Für deutsche Unternehmen ist die Gelegenheit günstig, ihre Marktanteile in Europa auszubauen. Ein wirtschaftlich stabiler Heimatmarkt und weiterhin niedrige Zinsen schaffen eine starke Basis für Zukäufe“, kommentiert Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport & Logistik bei PwC, die Entwicklungen.
Digitalisierungsschub durch Online-Plattformen
Logistikimmobilien blieben 2017 weiter attraktiv. Die Anzahl der Deals im Logistik-Sektor lag laut PwC mit 98 fast 25 Prozent über dem Vorjahr. Rund ein Drittel der Transaktionen aus diesem Segment entfalle auf Lagerhäuser und Distributionszentren. Das starke Wachstum im Onlinehandel mache solche Logistikimmobilien zu einer begehrten Anlageklasse.
Die Auswahl von Targets im gesamten Transport- und Logistiksektor werde immer stärker von der Digitalisierung beeinflusst. Insbesondere Logistik- und Trucking-Anbieter nehmen daher zunehmend High-Tech-Ziele ins Visier, so PwC. Besonders im Bereich der Lkw-Transportdienstleister deute sich ein „Digitalisierungsschub“ an. Logistik- und Trucking-Anbieter verstärkten sich demnach zunehmend, insbesondere in den Bereichen Internet-Anwendungen und Software.
Den Luftverkehrsmarkt habe vor allem die Insolvenz von Air Berlin geprägt. In der Schifffahrt gebe es zahlreiche Konsolidierungsprozesse in einem schwierigen Umfeld, das immer noch mit Überkapazitäten und niedrigen Charterraten zu kämpfen hat, so die Ergebnisse der Analyse.