-- Anzeige --

Urteil: Schmerzensgeld für psychische Beeinträchtigung nach Schiffskollision

22.11.2016 10:01 Uhr
Urteil: Schmerzensgeld für psychische Beeinträchtigung nach Schiffskollision
Bei einer psychischen Störung nach einer Havarie ist Schmerzensgeld zu zahlen
© Foto: Picture Alliance/McPhoto

Eine Schiffsführerin litt nach einer Havarie unter einer Angststörung. Damit hat sie Anspruch auf Schmerzensgeld, auch wenn sie ihren Beruf weiter ausüben kann.

-- Anzeige --

Strasbourg. Nach einer Schiffskollision hat ein Geschädigter bei psychischen Beeinträchtigungen Anrecht auf Schmerzensgeld, sofern es sich dabei tatsächlich um eine Unfallfolge handelt. Darauf weist die Berufungskammer der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt hin.

Eine Schiffsführerin hatte auf einem stillliegenden Rheinschiff geschlafen, als ein anderes Schiff mit diesem kollidierte, es losriss und mehrere hundert Meter flussabwärts mit sich zog, bis beide Schiffe gestoppt werden konnten. Die Geschädigte verlangte daraufhin Schmerzensgeld, weil sie seitdem an Angststörungen litt, die ein Gutachter auch bestätigte. Ihren Beruf übte sie jedoch weiter aus, in fachärztliche Behandlung hatte sie sich nicht begeben.

Das Gericht kam zu dem Ergebnis, dass die Tatsache, dass die Geschädigte weiterhin ihren Beruf ausübte, zeige, dass keine so genannte Begehrensneurose vorliege, die Schiffsführerin also nicht den Anforderungen des Berufslebens nur ausweichen wolle. Ferner stelle ein solcher Unfall auch keine reine Bagatelle dar, die einen Anspruch entfallen lassen könne.

Dass die Geschädigte nach einem solchen Erlebnis unter einer Angststörung leide, sei plausibel und nachvollziehbar. Aus diesem Grund sei dafür Schmerzensgeld zu zahlen. Der Umstand, dass sie sich noch nicht in fachärztliche Behandlung begeben habe, könn dabei allenfalls auf die Höhe des Schmerzensgeldes einen Einfluss haben. (ctw)

Urteil vom 07.12.2015
Aktenzeichen: 498 Z-9/15

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Binnenschifffahrt

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.