Novy Jicin. Sieben Monate nach einem Zugunglück mit drei Toten in Tschechien ist ein Lkw-Fahrer aus Polen zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das berichtete die Agentur CTK am Mittwoch. Das Gericht in Novy Jicin sah es demnach als erwiesen an, dass der Mann bei Rot auf den Bahnübergang in der östlichen Stadt Studenka gefahren war. Innerhalb kürzester Zeit kam es zum Zusammenstoß mit einem SuperCity-Hochgeschwindigkeitszug der Tschechischen Bahn (CD). Drei Zugreisende starben, knapp zwei Dutzend erlitten Verletzungen.
Der Mann hatte laut der Anklage zahlreiche Verkehrsvergehen in Polen auf dem Konto. „Meiner Ansicht nach haben auch die polnischen Behörden versagt“, kritisierte Staatsanwalt Ales Bohac. Es war bereits das zweite schwere Zugunglück innerhalb weniger Jahre in der Stadt Studenka, die knapp 10.000 Einwohner hat. Im August 2008 war dort eine im Bau befindliche Straßenbrücke auf den vorbeifahrenden EC 108 Comenius gestürzt. Dabei kamen acht Menschen ums Leben. (dpa)