-- Anzeige --

Sozialvorschriften: Auftraggeber sollen genauer hinschauen

09.02.2015 11:32 Uhr
Sozialvorschriften: Auftraggeber sollen genauer hinschauen
Verladende Unternehmen sollen künftig mehr darauf achten, dass ihre Auftragnehmer die Sozialvorschriften einhalten.
© Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO

Auftraggeber sind bei der Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten stärker in der Pflicht. Das Fahrpersonalgesetz und die dazugehörige Verordnung sollen entsprechend geändert werden.

-- Anzeige --

Berlin. Verlader, Spediteure und Frachtführer, die Subunternehmer engagieren, tragen demnächst mehr Verantwortung für die Einhaltung der Sozialvorschriften im Straßenverkehr. Der Bundesrat billigte am vergangenen Freitag entsprechende Änderungen des Fahrpersonalgesetzes (FpersG) und der dazugehörigen Fahrpersonalverordnung (FPersV). Der geänderten FPersV stimmte die Länderkammer nach der Maßgabe zu, dass sie um eine Empfehlung ihres Sozialausschusses ergänzt wird. Diese Empfehlung war im Vorfeld von den Verbänden der verladenen Wirtschaft kritisiert worden, weil die praktische Umsetzung in den meisten Fällen schlichtweg unmöglich sei.

Sie sieht vor, dass sich „der Auftraggeber in angemessenen Zeitabständen darüber zu vergewissern und darauf hinzuwirken hat“, dass etwa der beauftragte Transportunternehmer aufgrund „seiner personellen und sachlichen Ausstattung sowie seiner betrieblichen Organisation in der Lage ist“, die vorgeschrieben Lenk- und Ruhezeiten im Rahmen des Transportauftrags einzuhält. Seinen neuen Pflichten soll er vor dem Vertragsabschluss mit dem Güterverkehrsunternehmen und während der Vertragslaufzeit nachkommen. Damit der Auftraggeber sie wirklich umsetzt, sind bei Verstößen Bußgelder vorgesehen.

Die Anpassung der FPersV ist aufgrund von Änderungen im Europarecht notwendig gewesen und hängt mit der jüngsten Verschärfung des FpersG zusammen. Unter anderem wurde im FpersG der Bußgeldrahmen für Verstöße von 15.000 Euro auf 30.000 Euro verdoppelt und die Kontrollmöglichkeiten der Aufsichtsbehörden der Länder wurden erweitert. Auch gemäß des geänderten FpersG gilt: Derjenige, der an der Beförderungskette beteiligt ist, aber kein eigenes Fahrpersonal beschäftigt, soll mehr Verantwortung bei der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten durch seine Auftragnehmer tragen.

Die Änderung des FpersG muss nunmehr noch vom zuständigen Minister und der Bundeskanzlerin gegengezeichnet, vom Bundespräsidenten ausgefertigt und im Bundesgesetzblatt verkündet werden. Dies könnte bereits in den nächsten Wochen geschehen. Die geänderte FPersV muss die Bundesregierung hinsichtlich der Ergänzung des Sozialausschusses des Bundesrates prüfen und dann entscheiden, ob sie diese in der aktuellen Fassung in Kraft setzt. Ab wann die neue Auftraggeberhaftung greift, ist bisher allerdings unklar. (ag)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Digitaler Tachograf

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.