Frankfurt/Oder. Verkehrssünder in Polen müssen vom Sommer an mit saftigen Geldbußen rechnen. Das Warschauer Parlament hat einer Verschärfung des Bußgeldkatalogs zugestimmt, berichtete die „Märkische Oderzeitung” (Samstag). Wer innerorts die zulässige Geschwindigkeit um zehn Stundenkilometer überschreitet, muss umgerechnet 28 Euro zahlen, wenn er erwischt wird. Außerorts sind es 14 Euro. Ab 31 zu viel auf dem Tacho werden 170 Euro verlangt. Wer 50 Stundenkilometer zu schnell ist, für den wird es mit 400 Euro so richtig teuer. Kassiert wird in Polen üblicherweise direkt am Straßenrand.
Erlaubt sind in Polen innerorts 50 Stundenkilometer, nachts zwischen 23.00 und 6.00 Uhr 60 Stundenkilometer. Auf Landstraßen gilt Tempo 100, auf Autobahnen 140.
Deutsche Autofahrer, die in Polen an stationären Messgeräten geblitzt werden, müssen seit einem Jahr mit Post aus dem Nachbarland rechnen. Nach Angaben des Bundesamts der Justiz wurde 2014 von polnischen Behörden in 100 Fällen um Vollstreckungshilfe ersucht. In umgekehrter Richtung haben deutsche Behörden in 6700 Fällen um die Hilfe ihrer polnischen Kollegen gebeten. Dieses Missverhältnis liegt laut „Märkischer Oderzeitung” daran, dass ein EU-Beschluss zum europaweiten Datenaustausch zur Vollstreckungshilfe von Deutschland früher umgesetzt wurde. (dpa)