Bremen. Der ehemalige Bremer Reeder Niels Stolberg hat vor dem Landgericht in Bremen im Wirtschaftsstrafprozess ausgesagt und zeigt sich teileweise geständig. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Der Ex-Chef der Beluga Reederei, die vor rund fünf Jahren Pleite gegangen ist, soll Bilanzen geschönt, Rechnungen gefälscht und Investoren hintergangen haben.
Laut NDR sagte der 55-Jährige am Mittwoch vor dem Landgericht Bremen, die Vorwürfe der Bilanzfälschung für das Jahr 2009 sowie für das erste Quartal 2010 seien zutreffend. Es seien Scheinumsätze verbucht worden. Von sich gewiesen habe Stolberg aber den Vorwurf des Kreditbetruges. Den Banken sei bei dem Finanzierungsmodell seiner Reederei für Schiffsneubauten kein Schaden entstanden, sagte er. Stolberg betonte: „Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt persönlich bereichert.“
Drei ebenfalls angeklagte frühere Mitarbeiter von ihm nahm er laut NDR in Schutz. Zwar habe er nicht immer alle Details gekannt, dennoch trage er für die zu verhandelnden Sachverhalte die Verantwortung. „Ich stand als Kapitän auf der Brücke“, sagte Stolberg. (ak)