Jeversen/Friedrichshafen. Der Autozulieferer ZF eröffnet am Montagnachmittag seine ausgebaute und modernisierte Teststrecke für Nutzfahrzeuge in Jeversen. Auf der für etwa 18 Millionen Euro erweiterten Anlage nördlich von Hannover in direkter Nachbarschaft der Versuchsstrecke von Continental sollen vor allem Sicherheits- und Assistenzsysteme für Lastwagen und Busse geprüft werden. Neu entstanden ist unter anderem ein 3,6 Kilometer langer Rundkurs.
Getestet werden zum Beispiel Spurhalte-Warnsysteme, Stauassistenten oder Technologien zum automatisierten Fahren in Lkw-Kolonnen. Neben verschiedenen Manövern bei höheren Geschwindigkeiten sind auf dem Gelände auch Bremsprüfungen auf unterschiedlichen Straßenbelägen oder Untersuchungen zur Parkhalte- und Traktionskontrolle auf schiefer Ebene möglich. Im nahe gelegenen Hannover hatte ZF 2018 rund 25 Millionen Euro in ein Innovations- und Technologiezentrum investiert.
Wabco hatte Erweiterung Anfang 2019 begonnen
Die Erweiterungsarbeiten in Jeversen hatten im Frühjahr 2019 begonnen – damals noch unter der Regie des US-Bremsenherstellers Wabco, dessen Übernahme für 6,2 Milliarden Euro ZF im vergangenen Mai abgeschlossen hatte. Die Bedingungen auf dem Kurs könnten den realen Fahrbetrieb auf der Autobahn simulieren, erklärte das Zulieferunternehmen mit Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee. Auch Fahrzeughersteller können die Strecke verwenden, um etwa neue Modelle zu testen.
Rund ein Drittel der heutigen Gesamtfläche des Areals wurde für den Ausbau zugekauft, die Anlage umfasst nun über 100 Hektar. ZF betreibt in Finnland und in Indien weitere Teststrecken für Nutzfahrzeuge. (dpa/ag)