Hannover/Wolfsburg. Europas größter Autobauer Volkswagen unternimmt erste Schritte für eine Dezentralisierung seiner Führung. Dazu bündelt der Konzern sein schweres Nutzfahrzeug-Geschäft mit den Töchtern MAN und Scania in einer eigenständigen Holding, wie das Unternehmen am Dienstag vor Beginn seiner Hauptversammlung in Hannover mitteilte. Die neue Dachgesellschaft für die Lkw und Busse im VW-Konzern erhält einen eigenen Aufsichtsrat, in dem die Arbeitnehmer nach Konzernvorbild ein gewichtiges Wort mitreden. Die Pläne für die Holding sind schon seit längerer Zeit bekannt.
Die Truck & Bus GmbH soll die Zusammenarbeit der drei Nutzfahrzeugunternehmen MAN Truck & Bus, MAN Latin America und Scania AB steuern und koordinieren. Volkswagen Nutzfahrzeuge wird als Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen Bestandteil des Integrierten Nutzfahrzeugkonzerns sein, aber darüber hinaus weiterhin eine enge Anbindung an die Marke Volkswagen Pkw haben.
Die Dezentralisierung in der Nutzfahrzeug-Sparte könnte als Blaupause für weitere Teile des Konzerns dienen. „Wir brauchen klare Strukturen im Konzern, um in den einzelnen Bereichen schnell und flexibel handeln zu können“, forderte Betriebsratschef Bernd Osterloh. Von der neuen Holding verspricht sich der Konzern eine „engere Vernetzung der Marken, kürzere Entscheidungswege und mehr Tempo in der Umsetzung“. (dpa/ks)