Wolfsburg. Volkswagen sucht weiter nach Wegen aus der Abgas-Krise. Das Präsidium des Aufsichtsrats, der innerste VW-Machtzirkel, beriet am Mittwochabend stundenlang. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Eine Erklärung des Präsidiums gab es nicht. Dem Gremium sollte nach dpa-Informationen nach internen Ermittlungen ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden.
Demnach fiel die Entscheidung zum Einbau der manipulierten Software bereits in den Jahren 2005 und 2006, und zwar in der Motorenentwicklung in der VW-Zentrale. Unklar ist weiterhin, wer genau die Verantwortung für den Einbau der Software trägt.
Ärger in allen Teilen der Welt
Indes drohen VW Milliardenkosten aus Schadensersatzansprüchen und Sammelklagen. Immer mehr Länder melden Ansprüche an. In Frankreich und Spanien erwägen die Regierungen, Subventionen zurückzufordern. Juristischer Ärger droht auch in den USA, Australien, Italien Südkorea und Deutschland. Weltweit sind nach Konzernangaben rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen, davon rund 2,8 Millionen in Deutschland.
Verstoß gegen das Aktienrecht?
Vor zehn Tagen war in den USA herausgekommen, dass VW mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert hat. Bereits am 3. September soll Volkswagen gegenüber der amerikanischen Umweltbehörde EPA die Manipulation eingeräumt haben. Nach dpa-Informationen spielt genau dieses Datum eine gewichtige Rolle.
Denn gegenüber der Öffentlichkeit schwieg der Zwölf-Marken-Konzern sich noch Wochen aus. In Konzernkreisen wird befürchtet, VW habe damit gegen das Aktienrecht verstoßen. Denn alle börsenrelevanten Informationen müssen öffentlich gemacht werden. (dpa/ak)
Webersik