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Umweltagentur berechnet Kosten der LKW-Luftverschmutzung

28.02.2013 18:12 Uhr
Umweltagentur berechnet Kosten der LKW-Luftverschmutzung
Die EU-Umweltagentur hat die externen Kosten der Luftverschmutzung durch den LKW-Verkehr berechnet
© Foto: fotolia/Albert Schleich

Berechnungen der Europäischen Umweltagentur EEA veranschlagen die externen Kosten der Luftverschmutzung durch LKW auf 45 Milliarden Euro.

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Kopenhagen. Die EU-Umweltagentur European Environment Agency (EEA) warnt vor Gesundheitsschäden durch den LKW-Verkehr und plädiert für die Ausweitung von Straßennutzungsgebühren. Allein die Luftverschmutzung durch LKW koste die EU-Mitgliedsländer 43 bis 46 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es in einem am Donnerstag in Kopenhagen veröffentlichten Report. Dies sei die Hälfte der vom Verkehrssektor verursachten Gesamtkosten der Luftverschmutzung in Höhe von 100 Milliarden Euro.

Die jetzt für den Schwerverkehr veröffentlichten Schätzungen sind eine Fortführung einer EEA-Studie aus dem Jahre 2011 zu den externen Kosten der industriellen Luftverschmutzung in Europa. Die aktuellen Zahlen beruhen auf den Berechnungsvorgaben der Eurovignetten-Richtlinie (2011/76/EU) ergänzt um Erkenntnisse aus neueren wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Der Report gibt für jedes Land unter Berücksichtigung der jeweiligen Topografie die externen Kosten wider, die der Straßengütertransport, gestaffelt nach 66 unterschiedlichen Fahrzeugtypen, jeweils verursacht.

Tabelle mit externen Kosten nach Ländern gestaffelt

Die Agentur spricht sich für je nach EU-Land unterschiedlich gestaffelte Straßennutzungsgebühren aus, um „die vielfältigen Auswirkungen der Verschmutzung durch den Verkehr in den verschiedenen europäischen Ländern widerzuspiegeln“. Die externen Kosten der Luftverschmutzung durch LKW sei in einigen europäischen Ländern bis zu 16 Mal höher als in anderen. Das zeigt eine Tabelle der nach Ländern geordneten externen Kosten. So sind laut EEA die Kosten besonders hoch in Binnenländern mit hoher Bevölkerungsdichte – an der Spitze liegen die Schweiz, Luxemburg und Deutschland. Am Ende der Skala befinden sich Zypern, Malta und Finnland. Die Daten der Tabelle beziehen sich auf LKW der Gewichtsklasse von 12 bis 14 Tonnen allerdings noch bezogen auf die Schadstoffklasse Euro 3.

Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 4 und Euro 5 würden im Vergleich laut EEA 40 bis 60 Prozent geringere externe Kosten auf den Verkehrskorridoren verursachen.

„Europas Wirtschaft ist auf den Ferntransport von Waren angewiesen. Es gibt jedoch versteckte Kosten, die wir in Form von beeinträchtigter Gesundheit und Lebensjahren bezahlen“, sagte die Leiterin der Umweltagentur, Jacqueline McGlade. „Diese Kosten sind besonders hoch für jene, die entlang der Hauptverkehrsrouten Europas leben.“ Man könne durch eine Integration dieser Kosten in den Warenpreis für gesündere Transportmethoden und sauberere Technologien sorgen. (diwi)

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KOMMENTARE


Ralf Lazik

02.03.2013 - 02:00 Uhr

"Die EU-Umweltagentur European Environment Agency (EEA) warnt vor Gesundheitsschäden durch den LKW-Verkehr" - und - "plädiert für die Ausweitung von Straßennutzungsgebühren". Das habe ich doch gerade richtig gelesen? Ich bin nur ein kleiner Kraftverkehrsmeister und verstehe mich nicht auf "Schreibtischweisheiten" oder gar praxisferne Beschlüsse. Gesundheitsschäden mit einer Maut zu belegen, beseitigt das eigentliche Problem...? Habe ich das richtig verstanden...? Liebe Frau Jacqueline McGlade! Wie könnten Sie heute in Ihrer Position leben, ohne den Schwerverkehr? Damit sind Lkw's gemeint...! Werte Abgeordnete der EU (Deutschland, Schweiz und Schwellenländer) - Was immer Sie anfassen - was davon wurde nicht mit einem LKW oder einer Vielzahl von größeren Transportern zu Ihnen gebracht? Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele: Toilettenpapier, Kugelschreiber, Fernsehgeräte, Toilettenbürsten, Kopierpapier, Viedeogeräte, Sanitäranlagen, Druckerpatronen, Computer, Duschvorhänge, Stühle oder gar Bürosessel, auf denen Sie gerade sitzen... :-( Wer hat dies alles für Sie transportiert? Dabei haben wir noch nicht einmal über die lebensnotwendigen Dinge gesprochen...! Wer beliefert denn Ihren Supermarkt oder den Dutyfree-Shop an Ihrem Lieblingsflughafen? Die Bahn...? Ihr Sekretär? Ich könnte heute die ganze Nacht mit dererlei Fragen füllen. Aber ich muss morgen früh wieder für das Wohl vieler Menschen sorgen. Für Leute die an meine Arbeit und meinen Tatendrang glauben und denen ich das Versprechen gegeben habe - egal was passiert - ich versorge euch!


Dieseltrucker206

02.03.2013 - 13:59 Uhr

Ich darf aus dem Text zitieren "„Europas Wirtschaft ist auf den Ferntransport von Waren angewiesen. Es gibt jedoch versteckte Kosten, die wir in Form von beeinträchtigter Gesundheit und Lebensjahren bezahlen“, sagte die Leiterin der Umweltagentur, Jacqueline McGlade. „Diese Kosten sind besonders hoch für jene, die entlang der Hauptverkehrsrouten Europas leben.“ Man könne durch eine Integration dieser Kosten in den Warenpreis für gesündere Transportmethoden und sauberere Technologien sorgen." Ich frag mich wie Dumm man eigentlich sein muss um solchen Blödsinn zu erdenken und das auch noch zu veröffentlichen. Wenn die Transport & Logistik Unternehmen in der Lage wären die Kosten zu 100 Prozent an die Warenversender weiter zu geben würden die Preise für viele Produkte sich derart verteuern dass es schlichtweg uninteressant wäre, diese überhaupt zu produzieren und über längere Strecken dann anschließend kreuz und quer durch das so schön tolle Europa zu karren. Ich selbst fahre in der Lebensmittelbranche und beobachte das laufend das durch Subventionen der EU Arbeitsplätze dort aufrecht gehalten werden wo es eigentlich gar keinen Sinn macht........... Weil aber das Areal trotzdem mit dem LKW, wie auch immer zu erreichen ist , werden halt die Rohstoffe zu Produktion dorthin gefahren und das auf dem schnellste und kürzesten Weg. Und die zweite Lachnummer in in dieser Veröffentlichung ist, dass gerade als Fallbeispiel die Alpenquerung nach Italien über den Brenner durch Österreich / Tirol nur durch schöne Worte und nicht realisierbare Luftschlösser (Brennerbasistunnel) dafür sorgt, dass sich solche stark befahrenen Teilabschnitte bestens dazu eignen, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Ich würde mal dafür pladieren, mal die Zahlen offen zu legen was durch den täglichen Transit von Tranportfahrzeugen, gerade durch diesen Abschnitt, von Europa tagtäglich an Einnahmen rund um dieses Geschäft getätigt werden. Vor allem die Gängelung durch die Tiroler Straßenverkehrsgesetzgebung und die dadurch WILLKÜRLICH ERZWUNGENE laufende Erneuerung der Antriebstechnik im Zugfahrzeug hat schon nix mehr mit dem Umweltschutzgedanken zu tun. Es ist nur ein immer währends erneutes Suchen nach Möglichkeiten, sich an diesem Geschäftszweig einer Branche unrechtmäßig zu bereichern. Ich frage mich, was würde passieren, wen man mal diesen Streckenabschnitt in Europa logistisch für mehrere Wochen einfach mal ausklammert aus dem Transportgeschäft ......... ????? Für gut 14 Tage kein Transit LKW nach Italien.......... !!!!! Wäre schön, wen das die Logistiker in Europa mal durchziehen würden ....... Alleine die Milchtransporte mit Tankzügen, die tagtäglich von Sachsen aus (der Milchhof ist nicht weit von meiner Fränkischen Heimatgemeinde entfernt) nach Italien rollen....... !?!?. Wie blind und uninformiert muss man eigentlich sein um solche Artikel überhaupt auf den Weg zu bringen.......... Noch dazu wo Europas Wirtschaft eh stagniert...... Es ist wirklich eine Lachnummmer ......... Ein ganz klare Formel bringt es doch auf den Punkt........ mehr Arbeit heißt mehr Transportaufkommen, mehr Kaufkraft heißt mehr kaufen um noch mehr zu produzieren, um noch mehr zu verkaufen..


Markus Bohuslav

21.04.2013 - 22:31 Uhr

Es ist mir ein Rätsel, das diese 2 Kommentare überhaupt gelesen werden! Ich kann mir nur erklären, dass dafür von den Speditionen bezahlt wurde. Ich gehe nicht davon aus, dass beide Herren selbst Opfer der LKW-Abgase sind und daher den Text über die Luftverschmutzung nicht verstehen! Ich bin jedoch gerne bereit zu helfen, wenn es geht, einfacheren Menschen Dinge zu erklären: Wenn unnötige Transporte, wie zum Beispiel Milch 1000 km durch die EU zu karren, vermieden werden und die Subvention dieser Stumpfsinnigkeiten, Entschuldigung Gewinnausschöpfung, aufhört, dann wird es weniger Transporte und Luftverschmutzung geben. Wenn Güter den tatsächlichen Wert, Summe aller Kosten, aufweisen, dann wird es keinen Käufer geben und, z.B. wird die Milch beim Bauern im Land gekauft. Schade dass Dummheit nicht weh tut. Ing. Bohuslav aus Wien


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