Berlin. Der umstrittene Test mit Lang-LKW wird auf mehr Straßen ausgeweitet. Die überlangen Transporter dürfen jetzt auf 120 zusätzlichen Abschnitten und damit auf insgesamt 10.150 Kilometern fahren, teilte das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch mit.
Ressortchef Alexander Dobrindt (CSU) sagte, mit dem erweiterten Netz werde der seit Anfang 2012 laufende Versuch für die Wirtschaft noch attraktiver. Die bisherigen Erkenntnisse zeigten, dass sich die weitere Untersuchung lohne. An dem bis Ende 2016 geplanten Test beteiligen sich inzwischen 39 Unternehmen mit 80 Lang-LKW, die 25,25 Meter messen dürfen - also 6,50 Meter mehr als sonst zulässig.
Lang-LKW dürfen nun auf etwa der Hälfte des Autobahnnetzes in Deutschland fahren, wie das Ministerium erläuterte. Das Netz der zulässigen Straßen erstreckt sich auf neun Bundesländer. Komplett beteiligen sich Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Daneben hat Bremen sein Autobahnnetz freigegeben, Mecklenburg-Vorpommern einzelne Abschnitte.
Dobrindt betonte erneut, dass bei geeigneten Gütern zwei Lang-LKW bis zu drei herkömmliche Lastwagen ersetzen könnten. „Das spart Sprit und entlastet Straße und Umwelt.” Kritiker sehen die Verkehrssicherheit gefährdet und warnen, Transporte könnten von der Schiene auf die Straßen verlagert werden. Ein Zwischenbericht zu Test-Erfahrungen soll noch in diesem Sommer vorgestellt werden. Angepeilt wurde, dass einmal 400 überlange Lastwagen im Versuchseinsatz sind. (dpa/sno)
Welche Straßen im Rahmen des Feldversuchs befahren werden dürfen, kann über den nachfolgenden Link abgerufen werden:
http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/Strasse/lang-lkw-positivnetz-vierte-aenderungsverordnung.pdf?__blob=publicationFile