Rotterdam. Der Mineralölkonzern Shell hat gestern seine erste europäische Lkw-Tankstelle für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in den Niederlanden eröffnet. Die Station in Rotterdam Waalhaven liegt an einer von Schwerlastverkehr stark befahrenen Transitstrecke, die von den Niederlanden über Belgien und Frankreich bis ins deutsche Ruhrgebiet reicht. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Mittwoch mit.
Die neue Station hat eine Kapazität von 70.000 Litern LNG, was laut Shell ausreicht, täglich rund 170 Lkw zu betanken. Zu den ersten Kunden zählen das Entsorgungsunternehmen SUEZ Environnement NL, Vos Logistics und ABS Trucking.
Weitere LNG-Tankstellen geplant
Da die Nachfrage nach LNG wachse, plant Shell, weitere LNG-Stationen in den Niederlanden zu eröffnen. In Kürze soll der Kraftstoff aus dem neuen „Break Bulk“-Terminal bezogen werden, das im Rotterdamer Hafen von einem Joint-Venture der Unternehmen Gasunie, Vopak und OMV gebaut wird.
Lauran Wetemans, General Manager von Shell Downstream LNG, sagte: „LNG ist eine interessante Option für Flottenbetreiber. Wir erwarten, daß LNG künftig einen größeren Anteil im Kraftstoffmix haben wird, und wir arbeiten weiter mit Herstellern, Kunden und politischen Entscheidern daran, LNG als Kraftstoff-Alternative im Markt zu etablieren.“
Shell eröffnete bereits 2013 ihre erste LNG-Tankstelle im kanadischen Calgary. In Edmonton ist dort mittlerweile eine zweite in Betrieb. Flottenbetreiber interessieren sich vermehrt für LNG anstelle von Diesel, weil es auf der Langstrecke zu Kostenvorteilen führen kann. LNG verbrennt ärmer an Schwefel, Rußpartikeln und Stickoxiden als Diesel und kann helfen, Treibhausgasemissionen zu senken. (ks)