Bern. Für emissionsarme Lastwagen mit EURO-6-Motoren wird ab 1. Juli die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) um 10 Prozent reduziert werden. Gleichzeitig soll die LSVA an die Teuerung angepasst werden. Der schweizer Bundesrat hat am 4. April den Grundsatzentscheid vom vergangenen November bestätigt und das Bundesamt für Verkehr (BAV) ermächtigt, einen entsprechenden Beschluss des Gemischten Landverkehrsausschusses mit der EU zu unterzeichnen.
Die LSVA wird in drei Abgabekategorien gemäß dem Schadstoffausstoß der Fahrzeuge erhoben. Am höchsten ist die Abgabe in der Kategorie 1. Darunter fallen Lastwagen der Abgasklassen Euro0 bis Euro 2, für Euro-3-Lastwagen gilt die mittlere Kategorie, während die abgasarmen LKW mit Euro 5 und Euro 6 in der Kategorie 3 am geringsten belastet werden.
Ab dem 1. Juli 2012 wird den LKW der abgasärmsten Emissionsklasse Euro 6 zusätzlich ein Rabatt von 10 Prozent gewährt. Laut einer Mitteilung des schweizer Bundesamts für Verkehr soll dadurch ein Anreiz für eine raschere Flottenerneuerung geschaffen werden. Zum 1. Januar 2012 hatte der Bundesrat bereits beschlossen, Lastwagen der Emissionsklassen Euro 2 und Euro 3 eine Ermäßigung von 10 Prozent auf der LSVA zu gewähren, sofern sie mit einem Partikelfiltersystem ausgerüstet sind.
Gleichzeitig soll die LSVA, die im Jahre 2001 eingeführt wurde, an die Teuerungsrate angepasst werden. Diese liegt zwischen 2009 und 2011 bei rund einem Prozent, stellt das Schweizer Bundesamt für Verkehr fest. Die LSVA-Sätze werden daher ab 1. Juli 2012 entsprechend angepasst. Ein 40-Tonnen-Lastwagen, der heute im Durchschnitt 290 Franken (241 Euro) für eine Strecke von 300 Kilometern bezahlt, wird mit 2.85 Franken (2,37 Euro) zusätzlich belastet. (diwi)