Stuttgart. In einem „Sneak preview“ hat Mercedes-Benz am heutigen Montag erstmals den überarbeiteten Sprinter präsentiert. Dabei legt Daimler nicht nur beim Design und den Assistenzsystemen, sondern auch motorisch nach und hebt die Antriebe auf Euro 6. Das Fahren sicherer machen sollen Welt der Seitenwind-Assistent (Crosswind Assist) und der Abstands-Warnassistent (Collision Prevention Assist). Dazu kommen , Totwinkel- und Fernlicht-Assistent (Blind Spot Assist und Highbeam Assist) , die vom Spurhalte-Assistenten (Lane Keeping Assist) ergänzt werden.
Um die neuen Antriebe unterzubringen, mussten die Designer dem Sprinter an die Frontschürze gehen. Nachdem die komplett neu gestaltet wurde, änderte man in dem Zusammenhang auch gleich die Scheinwerfer und vorderen Kotflügel, womit der Sprinter einen komplett neuen Vorderwagen erhielt.
Unter diesem tun die überarbeiteten Euro-6-Antriebe Dienst. Als erster Transporter tritt der neue Sprinter mit einer kompletten Motorenpalette nach der künftigen Abgasstufe Euro 6 an. Der Sprinter erreicht die scharfen Grenzwerte mit der sogenannten Bluetec-Motorentechnologie und SCR-Technik mit AdBlue-Einspritzung ins Abgas wie bei den LKW. Dabei blieben die Leistungen unverändert: Sie reichen vom 70 kW (95 PS) starken Vier- bis zum bis 140 kW(190 PS)-starken Sechszylinder. Dabei nutzten die Entwickler die zusätzliche Abgasnachbehandlung zu einer Optimierung des Einspritzverlaufs, der Verbrennung und des Ladedrucks genutzt. So soll der Sprinter gegenüber dem Vorgänger noch sparsamer und leiser laufen. Zusätzlich trimmten sie die Antriebs- und Nebenaggregate auf niedrigen Verbrauch. Das betrifft Getriebe, Hinterachse oder auch ein intelligentes Generatormanagement. Im Idealfall soll der sparsamste Dieselmotor so im kombinierten Zyklus nur 6,3 Liter Diesel auf 100 Kilometern verbrauchen, was in der Praxis freilich schwer zu erreichen sein dürfte. Doch die Kunden dürften sich trotzdem freuen, dass der Verbrauch trotz Euro 6 nicht steigen wird.
Auch den aufgeladenen Vierzylinder-Benzinmotor mit Direkteinspritzung hob Daimler auf die Abgasstufe Euro 6. Er leistet aus 1,8 l Hubraum 115 kW (156 PS). Von diesem Motor leitet sich wieder eine Erdgas-Ausführung mit identischer Leistung ab. Die laufenden Kosten im Rahmen halten soll zumindest in Europa der Wartungsrechner Assyst, der die Wartungsintervalle bis auf 60.000 Kilometer strecken und damit den Zusatzaufwand der aufwändigeren Abgasnachbehandlung mindern soll. Der überarbeitete Mercedes-Benz Sprinter ist ab Juni 2013 bestellbar, die Auslieferungen sollen im September beginnen. (gs)