Stuttgart. Mit der eigenen Unfallforschung kann Mercedes-Benz Vans die Sicherheit seiner Transporter weiter erhöhen. Das sei das Ergebnis einer Zwischenbilanz nach anderthalbjähriger Tätigkeit des Spezialistenteams, teilte das Unternehmen mit.
Die Van-Unfallforschung wurde im Sommer 2015 neu zusammengestellt und hat ihr Hauptquartier im Werk Untertürkheim. Von dort aus untersuchen die Ingenieure ausgewählte Unfälle, in die Transporter von Mercedes-Benz verwickelt waren. Die Ergebnisse fließen direkt in die Fahrzeugentwicklung ein und sollen so Mercedes-Benz Vans sicherer machen.
Fahrzeugkomponenten sicherer gestalten
Für die Spezialisten sei die Analyse realer Fälle besonders wertvoll, weil dabei weit mehr Konstellationen als die vorgeschriebenen Parameter der Sicherheitstests der Fahrzeuge auftreten. Die Unfallforscher können zum Beispiel erkennen, ob die Airbags wie vorgesehen ausgelöst wurden. Zudem ergeben sich wichtige Hinweise welche Fahrzeugkomponenten noch sicherer gestaltet werden können.
„Forschungen mit Fokus auf die Transporter gibt es schon seit den 70er-Jahren. Die verschiedenen Bereiche waren jedoch bisher anderen Sparten zugeordnet. Jetzt ist hier alles in einer Hand“, sagt Vera Hertler, die die Van-Unfallforschung als Entwicklungsingenieurin mit aufgebaut hat.
International im Einsatz
Ein wichtiges Element der Spurensuche seien für Entwicklungsingenieurin Hertler und ihr Team die Gespräche mit den Fahrzeuginsassen. „Dabei erleben wir ganz direkt, wie wichtig die Arbeit ist, die wir hier machen“, sagt Hertler.
Zur Vermessung des Unfallfahrzeuges und des Unfallortes bei Untersuchungsroutine steht der Van-Unfallforschung ein Mercedes-Benz Vito Mixto als Einsatzfahrzeug zur Verfügung. Im Laderaum befindet sich vom Messrad über Sicherheitsweste und Fotokamera bis zum Gefällemesser alles, was zur Unfallanalyse notwendig ist.
Im Sinne der Strategie „Mercedes-Benz Vans goes global“ sei angedacht, die Analysen der Unfallforscher zukünftig auf Fahrzeugvarianten und Baumuster anderer Märkte auszudehnen – zum Beispiel auf Rechtslenkerfahrzeuge oder Modelle des nordamerikanischen Marktes. (jt)