München. Mit dem unerwartet kräftigen Aufschwung hat sich auch die Nachfrage nach Lastwagen überraschend schnell von den Folgen der Krise erholt. Auch MAN hat 2010 kräftig zugelegt und wieder schwarze Zahlen geschrieben. In diesem Jahr soll es weiter deutlich bergauf gehen. An diesem Dienstag legt der Dax-Konzern seine Zahlen für die ersten drei Monate vor und dürfte wie die Konkurrenten Scania und Volvo erfreuliche Ergebnisse präsentieren.
Neuigkeiten zum von Volkswagen gewünschten Zusammenschluss mit der schwedischen VW-Tochter Scania dürfte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen allerdings nicht zu verkünden haben. Die Wolfsburger sind mit knapp 30 Prozent auch größter Aktionär bei MAN und wollen seit langem das Geschäft mit schweren Lastwagen unter einem Dach zusammenführen. Wie das im Detail aussehen könnte und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist allerdings noch offen.
Auch eine Lösung des zähen Dauerstreits mit dem Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi über die frühere MAN-Tochter Ferrostaal ist kaum zu erwarten. Zwar hatten die Araber Ende vergangener Woche ihr Interesse an einer raschen und gütlichen Einigung betont. MAN wollte sich dazu aber nicht äußern. Vor einigen Wochen hatten die Münchner die Hoffnung auf eine gütliche Einigung eigentlich schon begraben.
Der Streit belastet MAN seit langem und gilt zudem als ein Hindernis für die Allianz mit Scania. IPIC hatte 70 Prozent an Ferrostaal übernommen. Erst danach wurde ein möglicher Korruptionsskandal bei Ferrostaal bekannt. IPIC will nicht auf den Kosten für Skandal sitzen bleiben. In der Hoffnung auf eine Lösung hatte MAN sogar Bilanz-Pk und Hauptversammlung verschoben. (dpa)