München. "Wir wurden aus dem MAN-Konzern heraus sensibilisiert und haben deshalb ein politisches Zeichen gesetzt", erklärt Markus Blume, CSU-Landtagsabgeordneter und einer der Initiatoren des Dringlichkeitsantrages der CSU-Fraktion im Bayrischen Landtag, in dem vor möglichen Nachteilen für die MAN-Standorte bei einem Zusammenschluss mit der Marke Scania gewarnt wird. In Gesprächen mit den Beteiligten wurden die Sorge um die Zukunft des Bayrischen Fahrzeugbauers auf die politische Ebene gebracht.
Die CSU-Fraktion reagierte nun mit dem Dringlichkeitsantrag, also dem formalen Auftrag an die Bayrische Staatsregierung, die Landesinteressen zu wahren. "Im Sinne der immer betonten industriellen Logik eines Zusammenschlusses zwischen MAN und Scania muss die originäre Stärke des größeren Partners, sprich von MAN, erhalten bleiben", betont der CSU-Politiker Blume gegenüber der VerkehrsRundschau.
Von daher will die Unionspartei für vier Ziele kämpfen: Zum einen gegen eine Zerschlagung des MAN-Konzerns, in dem neben dem Nutzfahrzeugsteil unter anderem auch die Diesel- und Turbo-Sparte zu finden ist. Darüber hinaus soll es Standortgarantien für die Bayrischen Werke geben. Hierzu soll der Konzern seine Forschungs- und Entwicklungsausgaben nicht senken, so dass die Entwicklungszentren, wie das Motorenwerk in Nürnberg ihre Wichtigkeit behalten. Zudem soll auch künftig München der Standort für die wichtigen strategischen Entscheidungen bleiben, also eine führende Lenkungsfunktion im gemeinsamen Unternehmen einnehmen.
"Zwar sehen wir auch die Vorteile einer Kooperation von MAN mit Scania, dennoch sollte es einen Zusammenschluss unter Gleichen geben", bekräftigt Blume. Kommende Woche Donnerstag wird der Dringlichkeitsantrag im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags besprochen, dann ist die Staatsregierung gefordert, für MAN und damit rund 17.000 Arbeitsplätze in Bayern zu kämpfen. (rs)