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Jobs bei App-basierten Lieferdiensten sind oft kurzlebig

16.04.2025 10:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Symbolfoto: Fahrräder von Fahrradkurrieren von Lebensmittellieferunternehmen in einem Fahradständer
Die Lieferservice-Jobs dauern selten länger als ein Jahr, wie eine Umfrage zeigt
© Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Bei Online-Lieferdiensten kündigen Beschäftigte häufig, Grund sind geringe Bezahlung und die Arbeitsbedingungen in der Branche.

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Der einfache Zugang, die hohe Flexibilität und die Vereinbarkeit mit anderen Tätigkeiten sind die Hauptgründe für die Aufnahme einer Beschäftigung bei Online-Lieferdiensten. Allerdings dauern die Lieferservice-Jobs selten länger als ein Jahr, wie eine repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt. Meist würden die Beschäftigten selbst kündigen, weil sie die Arbeitsbedingungen als „unangenehm und die Bezahlung als gering empfinden“, heißt es. Mit 59 Prozent kündigen die meisten Beschäftigten von Online-Lieferdiensten, auch „Gig-Worker“ genannt, ihren Job selbst. Zum Vergleich: Bei Hilfsarbeitskräften allgemein ist das mit 19 Prozent deutlich seltener der Fall.

Rund 60 Prozent der Beschäftigten, die gekündigt haben, geben an, dass der Job nur als vorübergehende Tätigkeit geplant war. Dies werde auch von den Hilfsarbeitskräften am häufigsten genannt. Deutliche Unterschiede zeigen sich aber vor allem im Hinblick auf die Kündigungsgründe: Gig-Worker nennen eine geringe Bezahlung und unangenehme Arbeitsbedingungen mit 44 beziehungsweise 41 Prozent um ein Vielfaches häufiger als Hilfsarbeitskräfte mit zehn beziehungsweise 20 Prozent.

Kündigungen kommen häufiger vor als bei anderen Hilfsarbeitskräften

Kündigungen durch Arbeitgeber kommen bei Gig-Workern ebenfalls häufiger vor als bei Hilfsarbeitskräften: Rund jeder fünfte beendete Job der Befragten wurde durch den Arbeitgeber gekündigt. Betriebliche Gründe wie Umstrukturierungen und nachlassende Arbeitsnachfrage spielen eine wesentlich geringere Rolle als für die Entlassung von Hilfsarbeitskräften. Gig-Worker hingegen geben deutlich häufiger an, dass es aufgrund von krankheitsbedingten Fehlzeiten zu einer Kündigung kam. Außerdem gibt rund jede zehnte Person, die von einer Lieferdienst-Plattform entlassen wurde, an, dass der Arbeitgeber mit ihrer Arbeitsleistung unzufrieden war.

„Bei Online-Lieferdiensten scheint ein hoher Leistungsdruck zu herrschen, der vergleichsweise häufig zu Kündigungen führt. Die Leistung der Gig-Worker kann durch ihre Smartphones in Echtzeit erfasst und mittels Algorithmen kontrolliert werden“, berichtete Martin Friedrich, Leiter der Gig-Economy Studie am IAB.

Die Studie beruht auf einer repräsentativen Befragung von 2370 Gig-Workern bei 11 App-basierten Lieferdiensten und einer Vergleichsgruppe von 1017 Hilfsarbeitskräften. Die Vergleichsgruppe besteht aus Beschäftigten, die nach der Berufsklassifikation der Bundesagentur für Arbeit eine Helfertätigkeit ausüben, und die in Städten leben, in denen auch Gig-Worker arbeiten.

Die Studie ist hier abrufbar.

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