Berlin. Der Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland leidet immer noch unter der Schwäche der Eurostaaten und der daraus resultierenden Kaufzurückhaltung. Nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) habe auch die fehlende Klarheit über die Mautklassifizierung der neuen Euro-6-Fahrzeuge zu einer merklichen Zurückhaltung bei Investitionen geführt. Im ersten Halbjahr sind die Zulassungszahlen bei LKW weiter gesunken. Im Segment der leichten LKW bis 6 Tonnen sind die Neuzulassungen um 9 Prozent auf 102.300 im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres zurück gegangen. Bei schweren LKW über 6 Tonnen beträgt das Minus mit 37.000 zugelassenen Fahrzeugen sogar 13 Prozent. Im Juni betrug der Rückgang in beiden Segmenten 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Krisenstaaten bleiben schwach
Der VDA geht davon aus, dass in Deutschland im Gesamtjahr 2013 etwa 77.000 schwere LKW über 6 Tonnen neu zugelassen werden könnten, das wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 4 Prozent. Zum Vergleich: im Krisenjahr 2009 lagen die Zulassungen bei nur 61.000 Fahrzeugen. Für Westeuropa insgesamt geht der VDA bei schweren LKW von einem Rückgang von 4 Prozent aus. Die Entwicklung in den einzelnen Märkten sei allerdings sehr unterschiedlich, betonte ein VDA-Sprecher. Länder wie Spanien und Italien, die zuletzt zweistellige Einbrüche bei den Zulassungen gesehen haben, verharren auf niedrigem Niveau. In Italien und Spanien dürften 2013 gerade einmal jeweils 12.000 Fahrzeugen neu zugelassen werden – das entspreche in etwa dem niedrigen Vorjahresniveau.(diwi)