Karsan/Türkei. Fast scheint es so, als suche Hyundai neue Gegner, nachdem man sich im Pkw-Segment mittlerweile sicher etabliert hat. Als nächsten Schritt suchten sich die ehrgeizigen Koreaner ausgerechnet die erbittert umkämpfte 3,5-Tonnen-Klasse aus. Und entwickelten dafür eigens ein komplett neues Fahrzeug. Der H 350 wird im türkischen Karsan montiert und wurde laut Hyundai speziell auf die Bedürfnisse europäischer Kunden entwickelt. Weshalb gewisse Ähnlichkeiten zu manchem Wettbewerber sicher kein Zufall sind. Vor allem die seitliche Silhouette erinnert stark an das Duo Mercedes Sprinter/VW Crafter. Hinten fährt dagegen eine große Portion Renault Master mit.
Bei der Variantenvielfalt sind die Wahlmöglichkeiten eingeschränkt. Der H 350 ist vorerst nur in zwei Längen als Fahrgestell oder Kastenwagen zu haben. Letzter wird zu dem lediglich als Hochdachversion ausgeliefert. Das sorgt für echte Stehhöhe im 1956 Millimeter hohen Laderaum. 10,5 Kubik passen in die L1-Version. 2,4 Kubik mehr, oder anders gesagt maximal vier Europaletten auf 3780 Millimeter Ladelänge, schluckt der Kastenwagen mit langem Radstand. Den Antrieb (auf die Hinterräder) übernimmt der aus dem kleineren H1 bekannte 2,5 Liter große CRDI-Diesel mit wahlweise 150 oder 170 PS.
Die Preise beginnen für den kurzen Kastenwagen bei 30.950 Euro, für den langen Radstand sind lediglich 550 Euro mehr anzulegen. In allen H 350 fahren Airbag, ESP, Bremsassistent, Traktionskontrolle, Hillholder und die obligatorische Trennwand mit. Gegen Aufpreis bietet Hyundai zusätzlich einen Spurwächter an. Zwei Ausstattungslinien stehen zur Wahl, wichtige elektronische Helfer wie Fensterheber, Bordcomputer und Zentralverriegelung mit Funk haben aber alle H 350 serienmäßig an Bord. Unbedingt nachbessern sollte Hyundai aber noch beim Vertriebsnetz. Vorerst werden nämlich nur 30 Händler den 3,5-Tonner deutschlandweit verkaufen. (bj)