München. Die Euro-6-Norm hat bisher noch kaum einen Einfluss auf den Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen. Das Interesse von Flottenbetreibern an Euro-6-Fahrzeugen ist verhalten. Das geht aus dem fünften AutoScout24 Trucks-Konjunkturbarometer für das erste Halbjahr 2015 hervor, das der VerkehrsRundschau vorab exklusiv vorliegt. Zum ersten Mal hat das Online-Portal in diesem Stimmungscheck die Händler neben der Zufriedenheit mit dem Absatz, der Marge und Auftragslage auch zum Thema Euro-6 befragt.
Das Ergebnis: Der Befragung zufolge bemerken 69 Prozent der Händler gar keine Auswirkungen der seit Januar 2014 für alle neu zugelassenen Lkw bindenden Abgasnorm. Immerhin 22 Prozent sehen einen weniger starken und nur neun Prozent einen starken Einfluss.
Nach wie vor verkaufen sich laut der Umfrage Nutzfahrzeuge am besten, die Euro 5 entsprechen: Mehr als die Hälfte der Händler (55 Prozent), deren Handel durch die Einführung der Euro-6-Norm beeinflusst wurde, meint, dass sich diese Fahrzeuge eher gut verkaufen. Lediglich 14 Prozent der Händler versprechen sich von Euro 6 positive Effekte für ihr Geschäft in 2015.
Geringes Angebot an gebrauchten Euro-6
Bisher hat nur jeder fünfte der befragen Händler gebrauchte Nutzfahrzeuge der Euro-6-Klasse im Angebot. Bei den Markenhändlern ist der Anteil mit 31 Prozent etwas größer, bei den Freien sind es dagegen nur 12 Prozent, die gebrauchte Euro-6-Fahrzeuge anbieten können. Insgesamt will aber jeder dritte Händler solche Fahrzeuge aber noch 2015 in den Bestand aufnehmen.
Für das fünfte AutoScout24 Trucks-Konjunkturbarometer wurden von der Puls Marktforschung aus Schwaig bei Nürnberg im Zeitraum 300 Interviews mit Gebraucht-Nutzfahrzeug-Händlern geführt, die zumindest Lkw oder Transporter verkaufen. 150 davon waren markengebundene Händler, weitere 150 waren freie Händler. Im ersten Halbjahr 2015 hat sich der NFZ-Index positiv entwickelt und liegt bei 55 von 100 möglichen Punkten. Vor einem halben Jahr lag er noch bei 49 Punkten. (ks)