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Bundesregierung: AdBlue-Manipulationen beim Lkw

04.04.2019 12:30 Uhr
BAG-Kontrolle
Aus der Kontrollpraxis des BAG sind der Bundesregierung mehrere Möglichkeiten von Abgasmanipulationen bei Lkw bekannt (Symbolfoto)
© Foto: Sven Kaestner/AP Photo/dpa/picture-alliance

Das BAG hat bei Kontrollen entdeckt, dass beim Lkw mehrere Methoden angewandt werden, um durch Manipulationen AdBlue zu sparen.

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Berlin. Aus der Kontrollpraxis des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) sind der Bundesregierung mehrere Möglichkeiten von Abgasmanipulationen bei Lkw bekannt. Das wird in der Antwort der Regierung (19/8489) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen deutlich, wie der Parlamentsdienst der Deutschen Bundestages berichtet.

Um AdBlue einzusparen, werde beispielsweise durch den Einsatz von Emulatoren eine funktionierende AdBlue-Anlage simuliert, heißt es in der Antwort. Die AdBlue-Dosiereinheit könne auf diese Weise ausgeschaltet oder komplett ausgebaut werden, ohne das im zentralen Steuergerät ein Fehler angezeigt werde. Festgestellt worden seien auch Manipulationen an der Temperatursensorik des Fahrzeugsystems durch den unzulässigen Einbau von Widerständen. Da die AdBlue-Reagenz bei etwa elf Grad unter null zu kristallisieren beginne, sei zur Vermeidung einer Beschädigung des Motors eine Abschalteinrichtung zulässig, schreibt die Regierung. „Die Manipulationstätigkeit besteht darin, dass lediglich eine tiefe Temperatur simuliert wird“, heißt es in der Vorlage.

Im Rahmen der technischen Unterwegskontrolle könne in den beiden Fällen nach einem Anfangsverdacht „in der Regel am Kontrollort bereits ein zusätzliches, unerlaubt eingebautes Bauteil festgestellt werden“. Anders sehe es hingegen nach Regierungsangaben bei einer dritten Variante der Manipulation aus. Dabei würden Steuergeräte durch eine Softwareanpassung manipuliert, ohne dass der Einbau eines zusätzlichen Emulatormoduls erforderlich sei. „Durch die geänderte Software wird eine Fehlfunktion der AdBlue-Anlage bewirkt“, schreibt die Regierung. In diesem Fall könne nach einem Anfangsverdacht, der sich im Rahmen der technischen Unterwegskontrolle ergebe, meist erst nach Anfahrt einer nahegelegenen Fachwerkstatt, mit zusätzlicher technischer Ausstattung, die Manipulation an der Anlage zur Abgasnachbehandlung festgestellt werden.

Manipulationen unabhängig von der Emissionsklasse

Weiter schreibt die Bundesregierung, dass in der Kontrollpraxis festzustellen sei, dass die Manipulationstätigkeiten an der Anlage zur Abgasnachbehandlung „unabhängig von Emissionsklassen sind“. Insgesamt würden die Bauteile zur Durchführung einer Manipulation durch die fortschreitende Entwicklung und den steigenden Kontrolldruck aufwendiger, kleiner und damit einhergehend schwieriger aufzufinden.

Durch den Straßenkontrolldienst des BAG ist der Antwort zufolge im Rahmen von technischen Unterwegskontrollen im Jahr 2018 bei 13.298 Fahrzeugen der ordnungsgemäße technische Zustand der Abgasanlage überprüft worden. Darunter hätten sich 3583 deutsche Fahrzeuge und 9715 sogenannte „Gebietsfremde“ befunden. Beanstandet worden seien davon 311 Fahrzeuge, darunter elf deutsche Fahrzeuge und 300 Fahrzeuge aus dem Ausland. (tb)

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