Södertälje. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat im vergangenen Jahr so viele LKW ausgeliefert wie nie zuvor. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 73.611 Einheiten (2012: 61.051). Besonders stark waren die Auslieferungen im vierten Quartal in Europa: hier lag die Zahl der ausgelieferten LKW mit 11.549 Einheiten um 38 Prozent über dem Vorjahresquartal, teilte Scania am Mittwoch mit. Grund für den Boom war die Umstellung auf die neue Abgasnorm Euro 6 in Europa zum Jahresbeginn 2014. Viele Käufer investierten noch 2013 in Euro-5-Fahrzeuge. Der Vorzieheffekt bleibt allerdings nicht ohne Folgen: bei den Auftragseingängen verzeichnete der Nutzfahrzeughersteller im vierten Quartal bereits einen deutlichen Einbruch um 21 Prozent auf 14.273 Fahrzeuge bei den Orders im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres (18.177). Im vierten Quartal 2013 lagen die Orders auch unter dem Niveau des dritten Quartals 2013.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres will Scania die Produktionskapazitäten herunterfahren und 300 Leiharbeiter ausstellen. Erst im Laufe des zweiten Halbjahres dürfte der Nachholbedarf in den europäischen Märkten die negativen Auswirkungen des Vorzieheffektes ausgleichen. Das operative Ergebnis des schwedischen Herstellers stieg bezogen auf das Gesamtjahr um zwei Prozent auf 8,46 Milliarden Schwedische Kronen (960 Millionen Euro). (diwi)