Frankfurt/Wolfsburg. Europas größter Autokonzern Volkswagen wird nach eigener Einschätzung früher als erwartet vom Verbund seiner Nutzfahrzeugmarken profitieren. Die kurzfristigen Vorteile etwa über den gebündelten Einkauf von MAN, Scania und den leichten VW-Nutzfahrzeugen ließen sich schneller erzielen, sagte ein Sprecher der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung”: „Wir liegen im Rahmen der kommunizierten Ziele und werden bis Ende 2014 Synergien in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro erreicht haben.”
Im vergangenen Jahr hatten die Wolfsburger das Sparziel noch verschoben. Die „rund 200 Millionen Euro” wurden damals allenfalls mittelfristig - in drei oder vier Jahren - für realisierbar gehalten.
Entwicklung gemeinsamer Komponenten verzögert
Sand im Getriebe gibt es aber laut „FAZ” bei der Entwicklung gemeinsamer Komponenten für die neuen Lastwagen-Baureihen der Münchner MAN sowie der schwedischen Scania. Sie sollen nach Information des Blattes in rund drei Jahren auf den Markt gebracht werden, nachdem Konkurrenten wie Mercedes und Volvo bereits 2013 ihre Neuheiten eingeführt hatten. Aus den beteiligten Unternehmen ist laut Zeitung zu hören, dass die Kooperation bei der Entwicklung wichtiger Einheiten wie Getrieben und Achsen kaum Fortschritte macht.
Das strapaziere zunehmend die Geduld des Konzernvorstands sowie von VW-Patriarch Ferdinand Piëch als Architekt des Verbunds. Derweil halten sich laut „FAZ” Gerüchte, dass Leif Östling - der frühere Scania-Chef und jetzige Verantwortliche für den Aufbau der Nutzfahrzeug-Allianz - wegen der Verzögerungen und der von ihm unterstützten Unabhängigkeitsbestrebungen der Schweden angezählt sei und selbst bei Piëch Vertrauen verloren habe. VW dementiert das. (dpa)