München. Volkswagen will einem Bericht des „Manager Magazins“ zufolge den Einkauf der LKW-Töchter MAN und Scania künftig dem bisherigen Audi-Einkaufschef Ulf Berkenhagen anvertrauen. Der Manager solle den Einkauf der neuen Lastwagensparte steuern, die die Wolfsburger nach der Mehrheitsübernahme bei MAN im vergangenen Jahr schmieden wollen. Bereits seit Monaten wurde über einen möglichen Wechsel Berkenhagens, allerdings in den MAN-Vorstand, spekuliert.
Sein Nachfolger bei Audi soll VW-Manager Bernd Martens werden, schreibt das Magazin unter Berufung auf Konzernkreise. Bei Volkswagen und bei Audi war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ein MAN-Sprecher in München wollte den Bericht am Donnerstag nicht kommentieren.
Die Gerüchte über eine neue Aufgabe für Berkenhagen bekamen jüngst neue Nahrung, als bekannt wurde, dass der Manager zur kommenden Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat von MAN ausscheiden soll. VW erhofft sich von einer engen Zusammenarbeit der beiden LKW-Töchter beträchtliche Einsparungen, unter anderem durch einen gemeinsamen Einkauf. Die Wolfsburger hatten nach einem jahrelangen Hick-Hack im vergangenen Jahr die Mehrheit an MAN übernommen. Auf der anstehenden Hauptversammlung will VW auch den Einfluss im Aufsichtsrat ausbauen.
Dann sollen neben VW-Chef Martin Winterkorn auch Finanzchef Hans Dieter Pötsch und der für Nutzfahrzeuge zuständige Konzernvorstand Jochem Heizmann in das Gremium gewählt werden. Die Wahl gilt als sicher. VW-Chefaufseher Ferdinand Piëch ist bereits Vorsitzender des Gremiums, neben ihm sitzt auch Audi-Chef Rupert Stadler im Aufsichtsrat. Nach der Wahl verfügt VW dann über fünf der acht Sitze der Kapitalseite. (dpa)