Brüssel. Abgerundete Fahrerhäuser, für die LKW länger als bisher werden dürften, sollen frühestens in acht Jahren in Europa erlaubt werden. Darauf haben sich die EU-Mitgliedsstaaten im Vorfeld des EU-Verkehrsministerrats am kommenden Donnerstag in Luxemburg geeinigt. Dort wollen die Minister ihren Standpunkt zu den Vorschlägen der EU-Kommission zu neuen Höchstmaßen und -gewichten von LKW festlegen.
Die Mitgliedsstaaten gehen damit auf Konfrontation zur EU-Kommission und dem Europaparlament. Die Kommission will abgerundete Fahrerhäuser und damit längere LKW als bisher ab sofort erlauben. Das Europaparlament unterstützt diesen Vorschlag. Auf einen endgültigen Gesetzestext müssen sich Parlament und Ministerrat einigen.
Der Widerstand gegen die sofortige Erlaubnis von abgerundeten Fahrerhäusern kommt vor allem aus Frankreich und Schweden. Sie wollen abgerundete Fahrerhäuser erst in 13 Jahren zulassen und damit die bei sich beheimateten LKW-Hersteller Renault Trucks und Volvo vor Nachteilen gegenüber anderen Herstellern schützen. So jedenfalls interpretiert es der Umweltverband Transport & Environment (T&E). Allerdings gab es für die 13 Jahre nicht die ausreichende Unterstützung. Gerade Deutschland, Großbritannien und Dänemark hätten sich gegen eine längere Sperrzeit als acht Jahre ausgesprochen.
„Neu gestaltete Fahrerhäuser würden für einen saubereren Verkehr, sinkende Kraftstoffausgaben und bessere Arbeitsbedingungen für hunderttausende LKW-Fahrer sorgen. Die EU sollte umweltfreundlichere und sicherere LKW nicht verbieten. Sie sollte Anreize schaffen, sie zu fahren“, kommentiert LKW-Experte William Todts von T&E. Er fordert die EU-Verkehrsminister dazu auf, den gefundenen Kompromiss am Donnerstag noch einmal zu ändern. (kw)