Aschaffenburg. Das Linde-Tochterunternehmen Proplan hat neue explosionsgeschützte Flurförderzeuge auf den Markt gebracht. Bei den Niederhubwagen T16 EX bis T20 EX mit 1,6 bis 2,0 Tonnen Tragfähigkeit sind Drehstrommotor, Bremse sowie Drehzahl- und Temperatursensor durch ein Gehäuse geschützt, Magnetventil und Steuergehäuse sind durch Vergussmasse abgedichtet. Damit erfüllen sie die Anforderungen der Ex-Schutzzonen 2 der Betriebssicherheitsverordnung.
Freiwillige Baumusterprüfung für höheren Sicherheitsstandard
Die Betriebssicherheitsverordnung unterscheidet drei explosionsgefährdete Bereiche. In diesen sogenannten Ex-Zonen dürfen Betriebe nur Flurförderfahrzeuge einsetzen, die so gesichert sind, dass keine Funken fliegen. In den Zonen 2 und 22 treten explosionsfähige Gas- beziehungsweise Staubgemische normalerweise nicht oder nur kurzzeitig auf. Daher genügt eigentlich das Qualitätsmanagement EN ISO 9001. „Proplan als nach EG-Maschinenrichtlinie 94/9/EG zertifiziertes Unternehmen orientiert sich bei Ex-Fahrzeugen der Zone 2/22 an der Zertifizierung für Geräte der Zone 1/21 und führt in Eigenregie eine vergleichbare Baumusterprüfung durch“, erklärt Proplan-Geschäftsführer Herbert Kunkel. Eine Baumusterprüfung wäre eigentlich erst ab Zone 1/21 nötig.
Funkgesteuerte Gaswarnanlage legt Stapler bei Gefahr still
Ebenfalls für die Ex-Schutzzone 2 bietet Linde für Elektro-Gegengewichtsstapler im Traglastbereich 1,4 bis 3,5 Tonnen eine funkgesteuerte Gaswarnanlage des französischen Spezialisten Centrexpert an, welche kontinuierlich die Gaskonzentration in der Umgebung überwacht und das Fahrzeug bei einer Grenzwertüberschreitung stilllegt. Zum Funktionsumfang des seit Kurzem zertifizierten Systems gehören Zugangssteuerung, eine Prüfung vor Schichtantritt (Pre-Shift-Check) und die Selbstkalibrierung. Alle sicherheitsrelevanten Daten, wie Gaskonzentration und Betriebstemperatur der Motoren, werden auf einem Bildschirm angezeigt.
Kunkel erkennt auch bei explosionsgeschützten Flurförderzeugen den Trend, kundenspezifische Lösungen anzubieten. Ein Beispiel hierfür ist der „Fasskipper“. Das Fahrzeug wurde eigens für die Chemie- und Pharmaindustrie entwickelt, um offene oder geschlossene Fässer mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm greifen und kippen zu können. Die Grundlage bietet ein normaler Hochhubwagen, der über eine gekürzte Radbasis verfügt. An ihn lassen sich verschiedene Greif- und Kippanbaugeräte anschließen. (ms)