Aschaffenburg. Der Flurförderzeugehersteller Linde Material Handling hat sein Angebot an Lagertechnikgeräten mit Lithium-Ionen-Batterie erweitert. Neben den bisherigen Mitgänger-Niederhubwagen Linde T16 ION und Linde T18 ION zählen dazu jetzt Niederhubwagen mit Fahrerstandplattform, Niederhubkommissionierer sowie die ersten Schlepper-Modelle. Neue, stärkere Batterien mit einer Leistung von 4,5 und 9,0 Kilowattstunden (kWh) ergänzen zudem das bislang verfügbare Spektrum von 1,8 und 3,6 kWh.
Die Mitgänger-Niederhubwagen Linde T16 ION bis Linde T18 ION mit einer Tragfähigkeit von 1,6 bis 1,8 Tonnen hat Linde MH 2014 eingeführt. Zu den neuen Modellen zählen der Mitgänger-Niederhubwagen T20 ION (2,0 Tonnen), die Schlepper P30 C ION und P50 C ION mit Schleppleistungen von 3,0 und 5,0 Tonnen, die Fahrerstand-Niederhubwagen T20 SP/AP ION, T24 SP/AP ION und T30 ION (2,0; 2,4 und 3,0 Tonnen) sowie die Niederhubkommissionierer N20 ION und N24 ION (2,0 und 2,4 Tonnen). Über den serienmäßigen seitlichen Ladestecker können die Batterien geladen werden, ohne dass der Bediener den Batteriedeckel öffnen muss.
Die Akkumulatoren, welche Linde MH für die 24-Volt-Geräte verwendet, basieren auf der Lithium-Eisen-Phosphat-Technologie. Damit sind die Geräte bei einer Umgebungstemperatur von minus 35 bis plus 45 Grad nutzbar.
Beim Wechsel auf die neue Technologie gehören auch die entsprechenden Ladegeräte zum Lieferumfang. Das in den Batterien vorhandene Batterie-Management-System (BMS) kommuniziert über eine CAN-Bus-Schnittstelle mit dem Fahrzeug und dem Ladegerät. Über das BMS werden dem Fahrer auf seinem Display der Ladezustand und die Restlaufzeit angezeigt. Außerdem sorgt das BMS dafür, dass die Li-Ion-Batterie weder tiefentladen noch überladen wird.
Neue Batterietechnologie gut für die Lkw-Beladung geeignet
Mit 2500 garantierten Ladezyklen ist die Lebensdauer einer Li-Ion-Batterie mindestens doppelt, je nach Einsatz ein Vielfaches so hoch wie bei Blei-Säure-Batterien, so Linde. Darüber hinaus sei die Energieausbeute mit der neuen Technologie deutlich besser. Statt nur rund 60 Prozent wie bei der konventionellen Technik seien über 90 Prozent der geladenen Energie für den Antrieb der Geräte nutzbar. Zudem sei nach der garantierten Nutzungsdauer das Lebensende der Li-Ion-Batterie noch nicht erreicht. Rund 75 Prozent des ursprünglichen Speichervolumens seien noch verfügbar, sodass die Batterie in Abhängigkeit der Anwendung bis zu zehn Jahre und länger genutzt werden könne.
Aktuell eigne sich laut dem Hersteller die Lithium-Ionen-Technik vor allem für logistische Vorgänge, die nicht über eine ganze Arbeitsschicht kontinuierlich erfolgen, sondern mit Pausen verbunden sind, zum Beispiel das Be- und Entladen von Lkw. Diese Pausen können zum Zwischenladen der Geräte genutzt werden. Der vollständige Ladevorgang ist nach 90 Minuten abgeschlossen. Nach 40 Minuten stehen 60 Prozent des Ladestands zur Verfügung. Im Vergleich zu Bleisäurebatterien profitieren die Li-Ion-Komponenten von ihrer höheren Energiedichte. Das heißt, in schmalen Geräten wie Niederhubwagen lässt sich mit der neuen Technologie mehr Leistung unterbringen.
Gegengewichtsstapler mit Lithium-Ionen geplant
In der Entwicklungsabteilung von Linde MH laufen derzeit die Vorbereitungen für die erste Generation von Gegengewichtsstaplern mit Lithium-Ionen-Batterie. Anders als die aktuellen Lagertechnikgeräte werden diese nicht für eine Batteriespannung von 24 Volt ausgelegt sein, sondern auf eine staplertypische Spannung von 48 Volt. (sv)