Gedämpfter Höhenrausch

Hoch hinaus kommen Kommissionierer mit dem neuen Kombistapler von Jungheinrich. Die Elektro-Kommissionier-/Dreiseitenstapler vom Typ EKX 514-516 heben je nach Modell 1,4 oder 1,6 Tonnen und erreichen dabei Hubhöhen von 12,50, 13,50 oder 17,50 Metern. "Das sind 50 Zentimeter höher und 100 Kilo mehr, als die Vorgänger geschafft haben", sagte Richard Brandstetter, Geschäftsführer Jungheinrich Logistiksysteme, bei der Vorstellung der Geräte im Werk Degernpoint. Damit sei das Gerät das hubhöhenstärkste Gabelstaplerfahrzeug. Das Fahrzeug verfügt über eine erstmals eingesetzte Motorentechnologie (siehe Kasten) und hat durch den Einsatz hochfester Stähle bei Kabine, Ausleger und Seitenschub - sie ermöglichen dünnere Bleche - 150 Kilogramm abgespeckt. "Damit können wir garantieren, dass der neue Stapler zwei Schichten mit nur einer Batterieladung arbeiten kann", versprach Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Logistiksystemgeschäft bei Jungheinrich. Sollte eine Batterie nicht so lange durchhalten, liefere Jungheinrich eine kostenlose Zweitbatterie. Zudem sorgt die geringere Totlast für die höhere Nenn- und Resttragfähigkeit. Erstmals stellt Jungheinrich mit dieser Baureihe ein patentiertes System zur Schwingungsdämpfung vor. Das optionale Modul Floor Pro reduziert das seitliche Aufschwingen von Hubgerüst und Kabine bei unebenen und nicht für Schmalgangstapler ausgelegten Böden. Gedämpft fährt er schneller "Das System bietet die Möglichkeit, auch auf nicht optimalen Böden ruhiger und mit bis zu 30 Prozent höherer Geschwindigkeit zu fahren", sagte Rosenbach. Zudem werde Last und Fahrzeug geschont, was den Wartungsaufwand senke. Ziel sei es, mit dem Modul auf Böden, die nur für Schubmaststapler ausgelegt sind, auch mit Schmalgangstaplern arbeiten zu können. Der Vorteil ist ein Platzgewinn für mehr Regale, denn Schmalgangstapler kommen mit einer Gangbreite zwischen 1,70 und 1,85 Metern aus, während Schubmaster 2,70 bis 3,00 Meter benötigen. Das Dämpfungssystem, dessen Aufpreis im niedrigen vierstelligen Bereich liegen soll, arbeitet mechanisch mit einer Kombination aus Hydraulikdämpfern und Federn. Das System arbeitet nur im Fahrbetrieb. Bei Ein- und Auslagern rastet eine Verriegelung ein. Die verhindert, dass sich der Mast dabei unter dem Gewicht der Last zu weit zur Seite neigt und ermöglicht so ein präzises Ansteuern der einzelnen Regalfächer. Mehr zum Thema im Dossier "Flurförderzeuge" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Blick unter die Haube Synchron-Reluktanzmotor sorgt sparsam für Power Herzstück des EKX 514-516 ist, statt des üblichen Asynchron-Drehstrommotors, ein erstmals von Jungheinrich in einem Flurförderzeug eingesetzter Synchron-Reluktanzmotor. Von der anderen Motorentechnologie verspricht sich der Staplerbauer eine bessere Energieeffizienz. Nach Angaben von Jungheinrich-Vorstand Rosenbach ist der erzielte Wirkungsgrad der höchste, der sich im Staplereinsatz erreichen lässt. Bei den Motoren werden rund 93 Prozent der Energie in Leistung umgesetzt, sodass die Energieverluste im Vergleich zum konventionellen Elektromotor halbiert wurden. "Das bedeutet, dass der Energieverbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell nochmals um 15 Prozent gesenkt werden konnte", so Rosenbach, "und das bei einer deutlich höheren Leistung des Fahrzeugs." Der wesentliche Unterschied zum klassischen Drehstrommotor ist der Aufbau des Rotors (Läufers), während der den Läufer umgebende Stator (Ständer) bei beiden Motorkonzepten gleich aufgebaut ist. sv

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