Berlin. Ab dem 1. Juni wird in Berlin die Nutzung von Mikro-Depots für die Zustellung von Sendungen mit Lastenrädern auf der letzten Meile erprobt. Beim Projekt „KoMoDo“ („Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express-, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lasträdern in Berlin“) testen erstmalig die fünf größten Paketdienstleister Deutschlands die kooperative Nutzung einer Logistikfläche bestehend aus mehreren Mikro-Depots.
Ein Depot für alle Logistikanbieter
Die Depots stehen den fünf Unternehmen zur individuellen Paketzustellung mit jeweils unternehmenseigenen Rädern zur Verfügung. DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS arbeiten im Projekt zusammen mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Behala) als Betreiber der Mikro-Depots und dem Projektkoordinator LogisticNetwork Consultants (LNC). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
„Mikro-Depots sorgen für eine neue Stimmung in unseren Kiezen“, sagt Regine Günther, Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. „Statt brummender Diesel-Transporter hören die Menschen künftig häufiger das Klingeln der Lastenräder. Sauber, sicher, leise und klimafreundlich.“ Die letzte Meile in den Vierteln sei ein idealer Einsatzort für Lastenräder. „Alle großen Logistikunternehmen beteiligen sich an diesem Projekt, ich bin sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit“, ergänzt die Senatorin.
Lastenräder gelten besonders in dicht besiedelten Stadtteilen als nachhaltige Alternative. Sie sind wendig, klimafreundlich und verursachen nur sehr geringe Lärmemissionen – klare Vorteile gegenüber dem konventionellen Lieferwagen.
Nachhaltiger Transport auf der letzten Meile
Auf einer Fläche im Stadtteil Prenzlauer Berg liefern die fünf Paketdienstleister ab Juni täglich Sendungen an und lagern diese in ihren Mikro-Depots zwischen. Die Zustellung liegt weiterhin in der Hand der einzelnen Projektpartner. Diese nutzen eigene Fahrräder, um zahlreiche Geschäfts- und Privatkunden im näheren Umkreis auf den letzten Kilometern emissionsfrei zu beliefern.
Jeder der fünf Paketdienstleister nutzt einen separaten Container für die Zwischenlagerung und den Umschlag der Sendungen auf die unternehmenseigenen Cargobikes. Die Mikro-Depots werden von der Behala aufgebaut und zunächst für die Projektdauer bis Ende Mai 2019 betrieben, erläutern die Projektpartner. Ziel des Projekts sei es, nachhaltige Lösungen für den Gütertransport in urbanen Gebieten zu entwickeln und zu erproben. Der Fokus liegt auf kooperativen und anbieteroffenen Lösungen, um die wenigen vorhandenen Flächen optimal zu nutzen, sodass die urbane Logistik möglichst stadtverträglich integriert werden kann.