Berlin. Ein weiteres Start-up will die Personalsuche für Firmen in Zeiten des Fachkräftemangels vereinfachen. MeetFrank aus Estland, bislang im Baltikum und in Skandinavien aktiv, startet mit seiner App nun auch in Deutschland. Wie Medien berichten, setzt das im September 2017 in Tallinn gegründete Unternehmen auf das anonyme Recruiting. Die Funktionsweise: Ein Algorithmus schlägt den ersten Kontakt zwischen Stellensuchendem und Unternehmen vor. Die Firma erfährt zunächst weder das Alter, noch das Geschlecht oder die Herkunft des potenziellen Mitarbeiters. Bewerbungsfoto, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse sind im ersten Schritt nicht gefragt. Sprich: Die Vermittlung bezieht sich ausschließlich auf Fähigkeiten und berufliche Ziele der Bewerber. Ein Chatbot namens Frank führt alle Beteiligten durch den Bewerbungsprozess, auf Englisch.
Ein Eintrag kostet zehn Euro am Tag
Für das Marketing und den Aufbau eines eigenen Büros in Berlin stellen Investoren dem Start-up rund eine Million Euro zur Verfügung. „Deutschland ist für uns der bislang größte und wichtigste Markt“, sagte Gründer Kareel Holm gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Wirtschaftswoche". Hierzulande nutzen laut einem Bericht des Onlineportals "Gründerszene" bereits mehr als 100 Unternehmen, darunter zwei Konzerne, die App. Bis Ende 2018 plant MeetFrank mit 500.000 Nutzern und 2000 Firmenkunden in Deutschland. Pro Tag zahlen die Firmen zwischen neun und zehn Euro für eine Stellenanzeige auf Meetfrank. Für Bewerber ist die App kostenlos.