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Wahlkampf an der Tankstelle - Wer oder was bestimmt den Spritpreis?

09.09.2021 14:00 Uhr
Tanken
Die Spritpreise beschäftigen auch die Politik, erst recht kurz vor der Bundestagswahl
© Foto: nexusseven/stock.adobe.com

Wie entstehen die Kosten an der Zapfsäule eigentlich und wer und was hat daran welchen Anteil?

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München/Berlin. Der Wahlkampf hat die Tankstellen erreicht. Spätestens seit Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei forderte, die Politik müsse bei mehr als zwei Euro pro Liter einschreiten und warnte, dass linke Parteien die Mobilität verteuern würden ist der Spritpreis Thema.

Was kostet Benzin derzeit?

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt am Dienstag lag Superbenzin der Sorte E10 bei 1,563 Euro, Diesel bei 1,394 Euro, wie der ADAC errechnet hat. Das sind Preise im Bereich mehrjähriger Höchststände.

Woher kommt die Warnung vor zwei Euro pro Liter?

Anlass für die Aussagen waren unter anderem Medienberichte, dass die Spritpreise in den kommenden Jahren stark steigen könnten - wegen eines deutlich höheren CO2-Preises im Verkehrsbereich. Dieser könnte notwendig werden, damit der Verkehrssektor Klimaziele schafft. Doch ein stark steigender CO2-Preis ist alles andere als ausgemacht.

Auch andere Instrumente sind denkbar: stärkere finanzielle Anreize, damit Menschen auf Busse und Bahnen umsteigen, ein noch einmal forcierter Ausbau der Elektromobilität und des Ladenetzes, oder ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.

Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?

Laut Mineralölwirtschaftsverband (MWV) machen Steuern mehr als die Hälfte des Benzinpreises und fast die Hälfte des Dieselpreises an der Zapfsäule aus. Beim aktuellen Preisniveau sind es bei Superbenzin 65,45 Cent Energiesteuer und rund 25 Cent Mehrwertsteuer. Bei Diesel

47,04 Cent Mineralölsteuer und rund 22 Cent Mehrwertsteuer. Der Rest sind der Preis für das Produkt, die Kosten für dessen Transport und Verkauf sowie der Gewinn von Tankstellen und Mineralölwirtschaft. Seit Jahresbeginn ist ein CO2-Preis hinzugekommen.

Welche Rolle spielt der CO2-Preis?

Derzeit kostet die Emission einer Tonne Kohlendioxid (CO2) 25 Euro. Derzeit macht der CO2-Preis also etwa vier Prozent des Benzinpreises und fünf bis sechs Prozent beim Diesel aus. Steigt der CO2-Preis, erhöht sich dieser Kostenfaktor entsprechend.

Wird er bis 2025 wie geplant auf 55 Euro pro Tonne angehoben, macht er bei reinem Superbenzin ohne Beimischung rund 14,6 Cent je Liter aus, bei reinem Diesel dann rund 17,3 Cent. Je nach Biospritbeimischung an der Zapfsäule dann ein bisschen weniger. (ste/dpa)

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